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Mehdorns Testbetrieb genehmigt

17. August 2013

Nach zahlreichen Pannen soll der neue Hauptstadtflughafen BER im März kommenden Jahres teilweise den Betrieb aufnehmen. Es geht um maximal zehn Starts und Landungen pro Tag.

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Check-in Schalter in der Empfangshalle im Terminal des neuen Hauptstadtflughafens Berlin Brandenburg (BER) in Schönefeld (foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Diesem Vorhaben stimmte der Aufsichtsrat der Flughafengesellschaft Berlin Brandenburg zu. Zuvor hatte Geschäftsführer Hartmut Mehdorn mitgeteilt, dass er eine Teileröffnung mit etwa 1500 Passagieren täglich plane. Damit würde der neue Berliner Hauptstadtflughafen weniger Kapazitäten aufweisen als etwa der Flughafen im westfälischen Paderborn.

Umziehen in Etappen

Trotz der sehr eingeschränkten Inbetriebnahme sind umfassende Maßnahmen notwendig. Damit die ersten Maschinen tatsächlich abheben können, muss zuvor der Nordpier saniert werden. Dafür wurde nach Mehdorns Angaben in dieser Woche der Bauantrag gestellt. Von der Teileröffnung profitieren zunächst nur die beiden Charterfluggesellschaften Air Germania und Condor. Später sollen zuerst die Fluggesellschaften aus Tegel zum Neubau umziehen, anschließend Schritt für Schritt die Airlines vom bestehenden Schönefelder Flughafen.

Flughafenchef Hartmut Mehdorn (v.l.), der scheidende Aufsichtsratsvorsitzende Matthias Platzeck und der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Klaus Wowereit (beide SPD)informieren am 16.08.2013 in Schönefeld in einer Pressekonferenz über die Aufsichtsratssitzung des neuen Hauptstadtflughafens. Foto: Bernd Settnik dpa
Flughafenchef Mehdorn (links): "Qualität geht vor Schnelligkeit"Bild: picture-alliance/dpa

Eine Anreise der Fluggäste per Bahn wird nach Angaben Mehdorns zunächst nicht möglich sein. Allerdings werde den Passagieren ein Parkhaus zur Verfügung stehen. Ein Shuttle soll die BER-Fluggäste zudem zum alten Flughafen Schönefeld befördern, wo sie weitere Verbindungen des öffentlichen Nahverkehrs nutzen können.

Gesamteröffnung zu einem "risikofreien" Termin

Die Inbetriebnahme des neuen Großflughafens wurde bislang vier Mal verschoben - zuletzt im Januar. Grund sind unter anderem massive Mängel an der Brandschutz-Anlage. Zurzeit redet die Flughafengesellschaft mit Siemens über eine Fertigstellung der Entrauchungsanlage. Der Vertrag soll in den kommenden Wochen unterzeichnet werden. Mehdorn kündigte an, in "zwei bis drei Monaten" zu wissen, wann eine Gesamteröffnung des BER möglich ist. Es müsse ein Termin sein, der "risikofrei" zu erreichen sei. Mehdorn wörtlich: "Qualität geht vor Schnelligkeit."

Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) gab unterdessen den Vorsitz im BER-Aufsichtsrat ab. Er zieht sich aus gesundheitlichen Gründen Ende August aus der Politik zurück. Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD), der für zahlreiche Pannen beim Flughafenbau mitverantwortlich gemacht wird, übernahm zunächst als stellvertretender Vorsitzender die Leitung des Gremiums. Der neue Vorsitzende soll Ende Oktober auf der nächsten Aufsichtsratssitzung gewählt werden.

Wie viel wird der Flughafen am Ende kosten?

Das weiß heute niemand. Bislang gilt die fast ein Jahr alte Zahl von 4,3 Milliarden Euro, doch sie ist nicht zu halten. Denn damals dachten die Verantwortlichen noch, dass in diesem Oktober die ersten Passagiere einchecken. Jeder weitere Monat Verzögerung kostet 34 Millionen Euro. Hinzu kommen Mehrkosten für den Schallschutz. Die 5-Milliarden-Marke ist also in Sichtweite.

haz/kle (dpa, afp)