Himalaya - Quelle Asiens
Ein Viertel der Weltbevölkerung bezieht sein Wasser aus Himalaya. Die großen Flüsse Asiens entspringen dort und liefern Wasser für mehr als zwei Milliarden Menschen. Konfliktfrei geht es dabei nicht unbedingt zu.
Himalaya - Quelle Asiens
Fast alle großen Flüsse Asiens entspringen den Quellen Himalayas. Mehr als zwei Milliarden Menschen sind auf das Schmelzwasser vom "Dach der Welt" angewiesen. Es liefert Trinkwasser, Wasser für die Landwirtschaft, für die Fischerei und für Energieerzeugung. Gleichzeitig sind die Flüsse oft Hauptverkehrsader für den Transport von Menschen und Güter.
Jangtse
Der längste Fluss Chinas ist stellenweise zur Kloake verkommen. Industrie, Landwirtschaft und Städte leiten Abwasser und Müll direkt in den Fluss. Der Jangtse ist jedoch vor allem für den Drei-Schluchten-Damm bekannt. Die Mega-Talsperre soll Hochwasserschutz, Energieversorgung und Schifffahrt zugleich regeln. Doch für dieses Großunternehmen wurden fast zwei Millionen Menschen umgesiedelt.
Gelber Fluss (Huang He)
Mehr als 100 Millionen Menschen leben an den Ufern des Gelben Flusses, der seinem Namen den Löss-Sedimenten verdankt, die den "Mutterstrom Chinas" gelb färben. China ist Allein-Anrainer des Huang He. Das größte Problem: Zwei Drittel des Wassers sind wegen der Umweltverschmutzung so verseucht, dass der Fischbestand bedroht wird und es sich nicht einmal mehr für die Bewässerung der Felder eignet.
Brahmaputra
Die beiden bevölkerungsreichsten Länder China und Indien leiden immer mehr unter Wassermangel. Nach jahrelanger Verstimmung unterschrieben die Regierungen Ende Oktober 2013 eine Kooperationsvereinbarung über die gemeinsamen Flüsse. Damit sind jedoch nicht alle Konflikte gelöst. Am Oberlauf des Brahmaputra plant China mehrere Staudämme. Sie würden das Aus für viele indische Fischer bedeuten.
Ganges
Wo Ganges und Yamuna im indischen Allahabad zusammenfließen, kamen im Januar 2013 mehr als 100 Millionen Menschen, um sich im Heiligen Wasser alle irdischen Sünden vom Leib zu waschen. Die Pilger für das Ritualbad Kumbh Mela stiegen in einen der am meisten verseuchten Flüsse der Welt. Abwasser der Städte und die Überreste der traditionellen Feuerbestattungen werden im Fluss entsorgt.
Indus
Die Erzfeinde Indien und Pakistan teilen sich den Fluss Indus. Zwar haben die beiden Länder 1960 den Indus Wasservertrag abgeschlossen, doch konnte dieser die Streitigkeiten nicht beenden. Pakistan wirft Indien vor, mit Dämmen für Bewässerung und Stromerzeugung den pakistanischen Bauern das Wasser abzudrehen.
Mekong
Sechs Anrainer hat der Mekong, vier davon sind Mitglieder der Flusskommission, die 1995 mit deutscher Hilfe gegründet wurde. Die Kommission soll die gemeinsamen Interessen von Kambodscha, Laos, Vietnam und Thailand fördern. Dennoch bleiben Konflikte nicht aus - zum Beispiel wenn Dorfbewohner in Thailand gegen den thailändisch-laotischen Staudamm Xayaburi protestieren.
Irrawaddy
Der Fluss ist die Lebensader Myanmars (Birma). Er fließt aber auch durch Tibet. 2007 unterzeichnete die Militärjunta in Myanmar ein Abkommen mit chinesischen Großinvestoren über den Bau des Myitsone-Staudamm, der vor allem Strom nach China liefern soll. 2011 kündigte die neue, gewählte Regierung Myanmars die Vereinbarung mit China, weil sie den Damm nicht "gegen den Willen des Volkes" bauen will.
Saluen
In Myanmar kämpft das Bergvolk der Karen seit fast 65 Jahren gegen die Regierung. Die Staudämme, die zur Stromgewinnung am Saluen Fluss geplant sind, würden Tausende Karen vertreiben. Doch wenn es um Wirtschaftsinteressen geht, werden die Interessen der indigenen Bevölkerung häufig ignoriert, obwohl die ILO-Konvention 169 ausdrücklich die Einbeziehung der lokalen Bevölkerung vorschreibt.