Hisbollah-Chef in Beirut erschossen
4. Dezember 2013Hassaan Hawlo al-Lakis wurde in der Nacht zum Mittwoch auf einem Parkplatz vor seinem Wohnblock erschossen. Der Schütze entkam unerkannt, wie die Nachrichten-Webseite "Libanon Now" im Internet meldete.
Die Hisbollah-Miliz machte umgehend Israel für den Anschlag verantwortlich. Es habe bereits mehrere vergebliche Mordversuche gegeben. Israel werde die "gesamte Verantwortung" für das Verbrechen tragen müssen, erklärte ein Sprecher.
Israel weist Tatbeteiligung zurück
Das israelische Außenministerium wies jede Beteiligung an der Ermordung des Kommandeurs in der libanesischen Hauptstadt von sich. "Israel hat mit diesem Zwischenfall nichts zu tun", betonte Ministeriumssprecher Jigal Palmor in Jerusalem. Er sprach von reflexhaften und automatischen Anschuldigungen seitens der Hisbollah. "Sie brauchen dafür keine Beweise und lasten die Tat einfach Israel an".
Wenig später bekannten sich über den Kurznachrichtendienst Twitter die bislang unbekannten Ahrar al-Sunna Baalbek Brigaden zu dem Attentat. Der Name der
Gruppe könnte auf Verbindungen zu libanesischen Sunniten verweisen.
In den vergangenen Monaten hatte es bereits mehrere Anschläge auf Hisbollah-Aktivisten gegeben, zu denen sich sunnitische Extremistengruppen bekannten. Diese stehen den Rebellen in Syrien nahe. Die vom Iran unterstützte schiitische Hisbollah-Miliz mischt im syrischen Bürgerkrieg mit. Sie kämpft auf der Seite der Truppen von Machthaber Baschar al-Assad. Auch der jetzt getötete Hisbollah-Kommandeur soll in Syrien gekämpft haben.
Israel und die Hisbollah lieferten sich zuletzt im Sommer 2006 vierwöchige Gefechte. Dabei wurden 150 Israelis und mehr als 1200 Libanesen getötet.
se/kle (afp, dpa, rtre)