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Hoffnung für chinesische Arbeiter

Dirk Kaufmann30. März 2012

Der US-Konzern Apple will die Arbeitsbedingungen bei seinen Auftragsproduzenten in China verbessern. Die Kalifornier befürchten einen schweren Imageschaden.

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Workers surround a local resident holding flowers and a sign that reads "Foxconn, twelfth jump, not harmonious" to mourn the workers who committed suicide at the entrance of the Foxconn complex in the southern Chinese city of Shenzhen Thursday, May 27, 2010. A young man became the 10th worker to jump to his death at a Foxconn Technology Group factory in southern China, just hours after the company's chairman toured the plant that makes iPods and other top-selling gadgets, state-run media said. (ddp images/AP Photo/Kin Cheung)
Foxconn China Shenzhen TechnikBild: dapd

Die weltweit geäußerte Kritik an den Arbeitsbedingungen in den chinesischen Zulieferfirmen des amerikanischen Apple-Konzerns führt zu Konsequenzen: Apple und sein Haupt-Teilelieferant Foxconn wollen weitreichende Verbesserungen in den chinesischen Zuliefer-Werken durchsetzen. Das wurde am Freitag bekannt, nachdem Apple-Chef Tim Cook bei seiner ersten Reise nach China auch ein Foxconn-Werk in Zhengzou besucht hatte.

Weil die Bedingungen, unter denen Apple in China für sich arbeiten lässt, zu einem erheblichen Imageschaden führen könnten, hatten die Amerikaner zugestimmt, dass die unabhängige Fair Labor Association (FLA) die Fabrikationen in Asien untersucht. FLA-Präsident Auret van Heerden zeigte sich am Freitag zufrieden mit der gemeinsamen Ankündigung von Apple und Foxconn, die Arbeitsbedingungen in den chinesischen Werken verbessern zu wollen.

Unmenschliche Zustände

In den Fabriken des Foxconn-Konzerns müssen die Arbeiter teilweise mehr als 60 Stunden in der Woche arbeiten - in China sind nur 36 Überstunden im Monat erlaubt bei einer wöchentlichen Durchschnittsarbeitszeit von 40 Stunden. Fast jeder zweite befragte Arbeiter gab an, während der Arbeitszeit schon Unfälle erlebt oder mitangesehen zu haben. In den Foxconn-Statistiken tauchen die meisten Unfälle jedoch nicht auf, da nur solche Zwischenfälle protokolliert werden, die zu einer Unterbrechung der Produktion führen. Foxconn war vor zwei Jahren schon in die Kritik geraten, als sich in einem seiner Werke Selbstmorde von Angestellten gehäuft hatten.

Foxconn ist einer der größten Zuliefer-Betriebe der Welt, er beschäftigt rund 1,2 Millionen Menschen. Der chinesische Konzern fertigt für alle namhaften Anbieter von Elektronikprodukten. Darunter sind neben Apple auch Motorola, Nokia, Sony, Dell, Samsung, Toshiba und weitere bekannte Marken. Schätzungen zufolge wird weltweit jedes zweite vorgefertigte Teil eines elektronischen Produkts von Foxconn-Firmen gefertigt.

Die Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der Betriebssicherheit werden die Produktionskosten für Elektronikwaren verteuern. Doch machen die in der Regel nur einen geringen Teil der Verkaufskosten aus. Nach Berechnungen des Branchen-Kenners Gene Munster würde ein Anstieg der Produktionskosten um 20 Prozent die Gewinnmarge des Apple-Konzerns lediglich um ein Prozent schmälern.

dk/wen (dpa/rtr/dapd)