Hoffnung für Sudan und Südsudan
6. Januar 2013Die Präsidenten beider Staaten, Omar al-Bashir (Sudan) und Salva Kiir (Südsudan), konnten sich bei Gesprächen in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba auf die Festlegung eines Zeitrahmens zur Lösung wichtiger Probleme einigen. Bei dem unter Vermittlung der Afrikanischen Union (AU) zustande gekommenen Treffen hinter verschlossenen Türen ging es unter anderem um Fragen der Sicherheit, der Ölvorkommen und des Grenzverlaufs.
Stichtag 13. Januar
Beide Seiten hätten zugesichert, dass die bei einem Treffen im vergangenen September erzielten Abmachungen "ohne Vorbedingungen" umgesetzt werden sollten, sagte der AU-Vermittler und frühere südafrikanische Präsident Thabo Mbeki: "Unsere Kommission bereitet ein Gerüst mit einem Zeitrahmen zur Umsetzung aller existierenden Abmachungen vor." Dieser Zeitrahmen solle bis zum 13. Januar feststehen.
Die bereits unterzeichneten Wirtschafts- und Sicherheitsabkommen, die aber nie umgesetzt wurden, sehen unter anderem die Wiederaufnahme von Ölexporten aus dem Süden durch Pipelines im Norden sowie die Öffnung von Grenzübergängen für den Handel vor. Zudem ist die Einrichtung einer entmilitarisierten Zone an der Grenze geplant. Beide Seiten einigten sich darauf, entsprechende Gebiete entlang ihrer fast 2000 Kilometer langen Grenze auszuweisen.
Kein Durchbruch hinsichtlich Abyei
Streitpunkt bleibt weiterhin der Status der ölreichen Grenzregion Abyei, die heute für beide Länder großen Symbolcharakter sowie reiche Weidegründe für die Nomadenvölker in dem Gebiet hat.
Die Beziehungen zwischen den Regierungen in Khartum im Norden und in Juba im Süden sind seit der Unabhängigkeitserklärung des Südens im Juli 2011 angespannt. Der Unabhängigkeit des Südsudan war ein zwei Jahrzehnte währender Bürgerkrieg vorausgegangen. Bis zu einem Friedensabkommen im Jahr 2005 wurden dabei nach amtlichen Angaben zwei Millionen Menschen getötet.
pg/gmf (dpa, afp, rtr, dapd)