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Autohersteller fahren weiter Rekordgewinne ein

28. November 2022

Für die weltweite Autobranche laufen die Geschäfte nach wie vor prächtig. Selbst der zuletzt schwächelnde chinesische Markt zieht wieder an. Einige Segmente könnten jedoch bald in Probleme geraten.

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Deutschland Zwickau | Volkswagenwerk | Produktion des ID.4
Montage des VW Elektroautos ID. 4 im Werk Zwickau (Sachsen) Bild: Hendrik Schmidt/dpa/picture alliance

Dank hoher Preise für ihre Autos haben die Hersteller weltweit im Sommer Rekordumsätze und -gewinne eingefahren. Laut einer Studie der Beratungsgesellschaft EY waren die deutschen Konzerne beim Gewinnwachstum im dritten Quartal von Juli bis September führend. Volkswagen erwirtschaftete demnach den höchsten Umsatz, Mercedes-Benz den höchsten Gewinn. "Unterm Strich war das dritte Quartal trotz der abflauenden Konjunktur und einer sehr schwierigen geopolitischen Lage für die Autoindustrie ein Traumquartal", sagte der Leiter der Mobilitätssparte Westeuropa bei EY, Constantin Gall. Sowohl der Gesamtgewinn im laufenden Geschäft, als auch der Gesamtumsatz der 16 analysierten Unternehmen lagen EY zufolge auf dem höchsten Stand, der je in einem dritten Quartal verzeichnet wurde.

Die 16 größten Autokonzerne der Welt konnten demnach alle ihren Umsatz steigern - im Schnitt um 28 Prozent. Der operative Gewinn - also der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen und damit der Gewinn aus dem eigentlichen Geschäft - stieg laut EY ebenfalls um 28 Prozent. Bei den deutschen Herstellern betrug das Plus sogar 58 Prozent, bei US-Konzernen 38 Prozent und japanischen Unternehmen zwei Prozent. Gesamtumsatz und -gewinn der Hersteller lagen laut EY auf dem höchsten Stand, der je in einem dritten Quartal erreicht wurde.

Fertigungslinie in einem Werk von FAW-Volkswagen in Changchun, Provinz Jilin (2021)
Fertigungslinie in einem Werk von FAW-Volkswagen in Changchun, Provinz Jilin (2021)Bild: Xinhua News Agency/picture alliance

Besserung bei Halbleitern, Besserung in China

Die Versorgung mit Halbleitern verbessere sich langsam und gerade die Nachfrage nach Premium-Fahrzeugen sei weiter hoch. Vor allem der Markt für Volumenhersteller könnte nach Einschätzung von EY-Branchenberater Peter Fuß künftig jedoch unter Druck geraten. "Wir erleben gerade, dass breite Bevölkerungsschichten in wichtigen Absatzmärkten erhebliche Kaufkraftverluste hinnehmen müssen. Das heißt, dass immer weniger Menschen sich ein neues Auto leisten können oder wollen."

Auch im zuletzt zurückhaltenden chinesischen Markt ging es für die Autobauer wieder bergauf. Beim Absatz legten die deutschen Hersteller um 28 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal zu, nachdem sich die Zahlen zuletzt eher rückläufig entwickelt hatten. Am stärksten wuchs Mercedes-Benz mit einem Plus von 67 Prozent. Jedoch mussten die Stuttgarter zuletzt für einige Modelle in China auch die Preise senken. "In China wachsen die Bäume längst nicht mehr in den Himmel, der Markt ist sehr wettbewerbsintensiv und anspruchsvoll", sagte Fuß.

hb/iw (dpa, afp)