Hollywood-Star Robin Williams ist tot
12. August 2014Inzwischen verdichten sich die Hinweise auf einen Suizid des Hollywood Schauspielers. Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, wurde der 63-Jährige mit einem Gürtel um den Hals tot in seinem Haus aufgefunden. Außerdem hatte er demnach leichte Schnittverletzungen an seinem linken Handgelenk. "Kampfspuren" habe es nicht gegeben.
Der herbeigerufene Notdienst habe Williams in einer sitzenden Position vorgefunden, die Totenstarre habe da bereits eingesetzt, sagte Keith Boyd vom Marin County im Bundesstaat Kalifornien bei einer Pressekonferenz. In der Nähe des Schauspielers habe ein Messer gelegen. An seinem linken Handgelenk habe er Schnittwunden gehabt.
Boyd äußerte sich nicht dazu, ob ein Abschiedsbrief gefunden wurde und verwies darauf, dass die Ermittlungen andauerten. Seinen Angaben zufolge wurde der 63-Jährige am Sonntagabend zuletzt lebend von seiner Frau Susan Schneider gesehen, bevor sie in einem anderen Zimmer als Williams zu Bett ging. Am Montag wurde der Hollywoodstar von seinem persönlichen Assistenten gefunden.
Depressionen und Alkohol
Eine Sprecherin des Schauspielers hatte zuvor erklärt, Williams habe unter Depressionen gelitten. Der Schauspieler war Alkoholiker und ging mit seiner Krankheit offen um. Im Jahr 2006 erlitt er nach 20 Jahren Abstinenz einen Rückfall und begab sich in eine Entziehungskur.
Williams' Ehefrau bat in einer Erklärung im Namen der Familie um Zurückhaltung während der Trauerzeit. "Ich hoffe, in den Erinnerungen wird nicht sein Tod vorherrschen, sondern die unzähligen Momente des Spaßes und des Lachens, das er Millionen gab", schrieb Schneider in einer Erklärung.
Obama: "Er war einmalig"
US-Präsident Barack Obama würdigte den Verstorbenen als "einmalig". "Er brachte uns zum Lachen. Er brachte uns zum Weinen. Er schenkte sein unermessliches Talent großzügig allen, die es am meisten brauchten - von unseren Soldaten im Ausland bis zu den Ausgestoßenen auf unseren Straßen", erklärte Obama.
Auch zahlreiche Hollywood- und Pop-Stars zeigten sich in den sozialen Medien bestürzt über den Tod:
Williams' Tochter Zelda schickte ihrem Vater per Twitter einen Abschiedsgruß mit einem Zitat von Antoine de Saint-Exupery:
Williams galt als einer der größten Komiker Hollywoods. Weltruhm erlangte er mit Perücke und falschem Busen als das schrullige Kindermädchen "Mrs. Doubtfire" oder als wächserner Theodore Roosevelt in "Nachts im Museum".
Den Durchbruch schaffte Williams allerdings 1987 mit einer dramatischen Rolle in dem Anti-Kriegsfilm "Good Morning Vietnam", die ihm eine Golden-Globe- und eine Oscar-Nominierung einbrachten. 1998 gewann er dann den Oscar für die beste Nebenrolle in dem Film "Good Will Hunting". Der Schauspieler erlebte aber auch berufliche Tiefen. Sein letztes Projekt, die Fernsehserie "The Crazy Ones", wurde in den USA im Mai nach nur einer Staffel abgesetzt.
wl/SC/mm (dpa, afp, rtr)