Huawei streicht Hunderte Stellen in den USA
23. Juli 2019Mehr als 600 der 850 Beschäftigten der US-Forschungseinrichtung in Kalifornien sind entlassen worden, wie Futurewei Technologies in Santa Clara bestätigte. Der Stellenabbau sei "aufgrund der Einschränkung des Geschäftsbetriebs" durch das US-Handelsministerium notwendig geworden. Berechtigten Mitarbeitern würden Abfindungspakete angeboten, hieß es weiter.
Ein nicht von der Streichung betroffener Mitarbeiter erklärte, die Arbeit bei Futurewei sei nach den Verboten des Weißen Hauses faktisch zum Stillstand gekommen. Das Unternehmen unterhält auch Büros in den Ballungsgebieten um Seattle, Chicago und Dallas. Es sollte ursprünglich eng mit amerikanischen Universitäten und Forschungseinrichtungen zusammenarbeiten.
Seitdem Huawei, weltweiter Marktführer für Telekommunikation, in den Vereinigten Staaten auf einer Schwarzen Liste geführt wird, ist es US-Unternehmen verboten, ohne spezielle Genehmigung Teile und Komponenten an Huawei zu verkaufen. Ungeachtet einer späteren Lockerung des Verbots wäre es für Futurewei illegal, gewisse Technologien an den chinesischen Mutterkonzern weiterzuleiten.
Die USA werfen China Spionage über staatlich gelenkte Industrieunternehmen vor. Nach Darstellung von US-Präsident Donald Trump könnte Huawei in solch eine Praxis von Peking eingebunden sein. Die Firma aus Shenzhen bei Hongkong hat entsprechende Vorwürfe stets kategorisch zurückgewiesen.
Trump will rasch über Handel mit Huawei entscheiden
Der US-Präsident kündigte eine baldige Entscheidung über eine mögliche Wiederaufnahme der Geschäfte heimischer Firmen mit Huawei an. Er werde darüber "rechtzeitig" befinden, sagte Trump während eines Treffens mit den Chefs großer US-Technologiekonzerne wie Cisco, Intel und Alphabet in Washington. Die Manager der Unternehmen hätten ihre "starke Unterstützung" für nationale Sicherheitsbeschränkungen bekundet, erklärte das Weiße Haus anschließend.
Ende Juni hatte Trump am Rande des G20-Gipfels in Japan im Gespräch mit Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping deutlich gemacht, er wolle Lieferungen von US-Unternehmen an den chinesischen Telekomriesen wieder zulassen. Die großen Chiphersteller wie Intel, Qualcomm, Broadcom und Xilinx seien mit dem Boykott "nicht glücklich", argumentierte der US-Präsident seinerzeit.
se/sti (rtr, ap, dpa)