Humboldts Amerika-Tagebücher zu sehen
4. Dezember 2014Auf ihren Amerika-Expeditionen kämpften sich Alexander Humboldt und seine Mitreisenden auf Flößen den Fluss Orinoco hinauf, erklommen Sechstausender in den Anden und durchquerten Mexiko von Acapulco bis an die Atlantikküste. Dabei erforschte Humboldt nicht nur die Pflanzen- und Tierwelt der verschiedenen Regionen, sondern befasste sich mit geologischen Messungen und Kartographie, wies Meeresströmungen nach, erstellte Höhenquerschnittsprofile und verfasste mit Unterstützung der spanischen Krone ein landeskundliches Werk über das Königreich Neu-Spanien.
Ausstellung und Auswertung
Die Berliner Staatsbibliothek wird die historischen Aufzeichnungen jener Amerika-Reisen vom 4. bis 6. Dezember ausstellen. Gleichzeitig werden die Tagebücher in digitaler Form online gestellt, wie die Staatsbibliothek schon Ende November mitteilte.
Ebenfalls am 4. Dezember startet offiziell das vom Bundesforschungsministerium finanzierte Projekt "Alexander von Humboldts Amerikanische Reistagebücher" der Universität Potsdam und der Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz und die Digitalisierung des Nachlasses.
Die Amerika-Tagebücher entstanden in den Jahren 1799 bis 1804 und wurden 2013 aus Privatbesitz erworben. Ein Team um den Literaturwissenschaftler Otmar Ette von der Universität Potsdam wird die Tagebücher auswerten.
Großer Universalgelehrter
Alexander von Humboldt (1769 bis 1859) war einer der bedeutendsten Wissenschaftler des 19. Jahrhunderts. Während seiner Reise durch die amerikanischen Tropen verfasste er über 4.000 Seiten mit Skizzen, Messungen und Reiseschilderungen. Sie zeugen von seinen vielfältigen Interessengebieten und seinem Fachwissen in so unterschiedlichen Disziplinen wie Astronomie, Botanik, Kulturanthropologie, Sprachwissenschaft und Zoologie.
pj/az/sd/hjh (dpa, epd, Berliner Staatsbibliothek)