EA fordert mehr Investitionen in Öl
6. März 2017Die Internationale Energieagentur (IEA) mahnt weltweite Investitionen in den Ölmarkt an, damit die Nachfrage mittelfristig erfüllt werden kann. Für die kommenden drei Jahre sehe die Lage zwar noch "komfortabel" aus, rechnet die Agentur vor. Aber schon im Jahr 2022 könnten die Produktionskapazitäten auf ein neues Tief fallen. "Dies ist keine Zeit für Selbstzufriedenheit", warnt der Chef der IEA, Fatih Birol. Wenn weltweit nicht wieder mehr investiert werde, drohe erneut eine Sprunghaftigkeit bei den Preisen.
Mehr Öl wird dem Bericht zufolge vor allem aus den USA kommen. "Von der Menge wird auch der Preis abhängen", so Birol. Von den Mitgliedern des Ölkartells Opec würden hauptsächlich die kostengünstig produzierenden Länder wie Irak, Iran und die Vereinigten Arabischen Emirate zum Angebot beitragen. In Russland werde die Produktion stabil bleiben, in Nigeria, Algerien und Venezuela sinken.
Auch der Bedarf steigt weiter. Dafür verantwortlich ist nach Meinung der Energieexperten vor allem die Nachfrage in Entwicklungsländern. Schon bald werde der Bedarf in Indien den in China übersteigen.
Um den Energiehunger zu decken, müsse Asien mehr Öl importieren und deshalb über den Mittleren Osten als Lieferanten hinausschauen.
E-Fahrzeugen gesteht die Energieagentur zwar einen wichtigen Einfluss auf den Ölbedarf zu. Sie schätzt dennoch, dass diese die mit Kraftstoff betriebenen Transportmittel bis 2022 nur begrenzt ersetzen werden.
Die IEA wurde als Antwort auf die Ölkrise 1974 gegründet. Mittlerweile sind 29 Staaten in der Kooperationsplattform Mitglied. Dort werden neue Technologien erforscht und in den Markt eingeführt. Auch veröffentlicht die IEA regelmäßig Studien zur Entwicklung des Energiemarkts. Kritiker werden der IEA vor, die Entwicklung von innovativen und energieeffiziente Technologien zu ignorieren.
nm/wen (dpa, IEA)