Ikone der Rebellion: US-Schauspieler Peter Fonda ist tot
Lange stand Peter Fonda im Schatten seines berühmten Vaters Henry Fonda. Der unabhängig produzierte Kultfilm "Easy Rider" verschaffte ihm 1969 endlich eigene Berühmtheit - auch als Produzent. Hier seine Filme.
Kultfilm for ever
Als "Easy Rider" 1969 auf dem Höhepunkt der Hippiezeit ins Kino kam, katapultierte er Peter Fonda als Schauspieler und Harley-Davidson-Fan schlagartig in die Öffentlichkeit. Als Produzent wurde er für den Oscar nominiert und verdiente Millionen mit der Vermarktung. Das Drehbuch hatte er mit Dennis Hopper (re.) geschrieben, die Regie überließ er ihm, den Ruhm als Filmemacher damit auch.
Familienbande
Peter Fonda wurde am 23.02.1940 in New York geboren. Sein Vater, der gefeierte Hollywood-Star Henry Fonda (Mitte), führte zu Hause ein hartes Regiment. Seine Mutter beging Selbstmord, als der Junge 10 war. Er und seine Schwester Jane (re.) wuchsen danach bei Verwandten auf. Die Schauspielausbildung absolvierte Peter neben dem Studium.
Erste Filmrollen: "Lilith" (1963)
Seine schauspielerische Begabung war offensichtlich, aber Peter Fonda scheute anfangs, in die Fußstapfen seines berühmten Vaters zu treten. Für sein Debüt am Broadway bekam er gleich 1961 den renommierten New Yorker Drama Critics Award. 1963 drehte er mit Jean Seberg den Kinofilm "Lilith", ein hochdramatisches Melodram im Geschmack der Zeit.
"The Young Lovers" (1964)
Seine ersten Hollywood-Rollen waren eher brav und bieder, aber das Rebellische war in Ansätzen schon erkennbar, wie hier in "The Young Lovers". Peter Fonda tat sich schwer, ein eigenes Profil für seine Arbeit als Schauspieler zu entwickeln. Der Franzose Roger Vadim, der mit seiner Schwester Jane verheiratet war, riet ihm als Regisseur und Schauspielkollege, auch mal andere Rollen anzunehmen.
Erfolg mit "The Trip" (1967)
Peter Fonda brauchte lange, bis er seine Rolle gefunden hatte - in diesem "Hollywood-Zirkus", wie er die Welt der damaligen Filmstudios einmal genannt hat. Einer seiner ersten Independent-Filme war "The Trip" von Regisseur Roger Corman im Jahr 1967. Das Drehbuch dazu schrieb Jack Nicholson, der dann zwei Jahre später auch in Fondas eigener Produktion "Easy Rider" mitspielte.
Seine Schwester: Jane Fonda
Seine ältere Schwester Jane Fonda machte schnell Karriere im Filmbusiness - als klassische Hollywood-Schönheit. Sie hatte weniger Probleme damit, die "Tochter von Henry Fonda" (re.) zu sein. Mit Filmerfolgen wie "Barbarella" und "Coming Home" machte sie international Karriere. Siebenmal für einen Oscar nominiert, gewann sie die Trophäe zweimal, und war damit erfolgreicher als ihr Bruder.
"Ulee's Gold" (1997)
Fonda hat viele eher mittelmäßige Filme gedreht. Nach Jahren, in denen er durch Drogen und Nichtstun ganz außer Form geraten war und auch als Regisseur einige Misserfolge produziert hatte, kam 28 Jahre nach "Easy Rider" der Erfolg mit dem Lowbudget-Film "Ulee's Gold" zurück. Für die Hauptrolle des eigensinnigen Bienenzüchters erhielt Peter Fonda den Golden Globe und eine Oscarnominierung.
Hollywood-Veteran
Peter Fonda hat sich zeit seines Lebens - auch als Privatmann - politisch engagiert. Er setzte sich für mehr Umweltschutz in den USA ein und lebte zeitweise auf einer Farm in Montana, die er nach ökologischen Prinzipien bewirtschaftete. Nach den 9/11-Terroranschlägen äußerte er offen harte Kritik an der Politik der US-Regierungen. Im Alter von 79 ist Peter Fonda jetzt in Los Angeles gestorben.