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Wahlverschiebung

30. Dezember 2007

Die pakistanische Regierungspartei PML-Q erwartet eine Verschiebung der für den 8. Januar angesetzten Parlamentswahl. Ein TV-Sender zeigte unterdessen Fotos der mutmaßlichen Bhutto-Attentäter.

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Militär-Konvoi (AP Photo/Pervez Masih)
Pakistans Militär patroulliert auf den Straßen, um gewalttätige Proteste zu unterdrückenBild: AP
Frau trauert während einer Protestveranstaltung um die tote Benazir Bhutto (AP Photo/K M Chaudary)
Diese Frau trauert während einer Protestveranstaltung um die tote Benazir BhuttoBild: AP

Wenn man an dem geplanten Termin festhalten würde, würde die Wahl erheblich an Glaubwürdigkeit verlieren, sagte PML-Q-Sprecher Tariq Azim am Sonntag (30.12.2007) der Nachrichtenagentur AP. Er erwartete, dass die Verschiebung binnen sehr kurzer Zeit bekannt gegeben werde. "Ich denke, wir werden eine Verzögerung von wenigen Wochen oder von drei bis vier Monaten sehen", sagte Azim.

Pistole zum Schuss erhoben

Ein pakistanischer TV-Sender zeigte am Sonntag Fotos von angeblich zwei Attentätern bei dem Anschlag auf Oppositionschefin Benazir Bhutto. Die insgesamt drei Aufnahmen stammten von einem Amateurfotografen, berichtete Dawn News Television.

Die Fotos sind relativ unscharf. Ein Bild zeigt zwei Männer in der Menge vor dem Park, in dem Bhutto unmittelbar vor dem Anschlag eine Wahlkampfrede hielt. Der eine ist rasiert, trägt Sonnenbrille, ein weißes Hemd und eine dunkle Jacke oder ein Anzugsjackett. Hinter ihm steht der andere mit einem weißen Tuch als Kopfbedeckung. Dieser Mann sei vermutlich der Selbstmordattentäter, berichtete der Sender.

Die beiden anderen Bilder zeigen den Mann mit der Sonnenbrille, wie er mit einer Pistole auf Bhutto zielt, als sie aus dem Park herauskommt. Er scheint etwa drei Meter von Bhutto entfernt auf der linken Seite ihres schusssicheren Fahrzeuges zu stehen. Ihr Gesicht ist von ihm abgewandt, als er auf sie zielt.

Unklare Todesursache

Der Polizei zufolge wurden drei Schüsse auf Bhutto abgegeben, kurz bevor ein Selbstmordattentäter seinen Sprengsatz zündete. Neben Bhutto wurden 23 Menschen getötet. Die Ermittler haben nicht gesagt, wie viele Attentäter beteiligt waren. Angaben des Innenministeriums zufolge starb Bhutto an einem Schädelbruch, den sie erlitt, als ihr Kopf durch die Wucht der Explosion auf einen Hebel des geöffneten Schiebedaches ihres Fahrzeuges prallte. Parteifreunde wiesen diese Darstellung zurück und sagten, die 54-Jährige sei durch einen Schuss in den Kopf getötet worden.

Anschlag

Ein führender Politiker Pakistans entging am Sonntag nur knapp einem Anschlag. Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, kamen in der Provinz Punjab zwei mutmaßliche Selbstmordattentäter ums Leben, als ihr Sprengsatz vorzeitig detonierte. Den Angaben zufolge waren sie mit einem Motorrad auf dem Weg zum Haus von Ijaz ul Haq, einem führenden Politiker der Muslim-Liga PML-Q, die die Regierung von Präsident Pervez Musharraf unterstützt.

Polizei: Lage etwas beruhigt

In der Nacht kam es in der südpakistanischen Provinz Sindh erneut zu Ausschreitungen von Bhutto-Anhängern. Insgesamt habe sich die Lage jedoch beruhigt, teilte die Polizei mit. Der Mord an Bhutto am Donnerstag hatte landesweite Krawalle ausgelöst, bei denen mehr als 40 Menschen ums Leben kamen.

Wegen der von der Regierung verhängten dreitägigen Staatstrauer blieben auch am Sonntag Geschäfte und öffentliche Einrichtungen geschlossen. Bus- und Bahnverbindungen waren ebenfalls betroffen. Der Sender DawnNews berichtete, in der Provinz Sindh säßen hunderte Menschen aufgrund ausgefallener Züge auf Bahnhöfen fest. (mas)