Grünes Licht für Archäologiepark für Rom
25. Juli 20172018 soll es so weit sein: Dann werden das Kolosseum, das Forum Romanum, Palatin und Domus Aurea zu einem neuen archäologischen Park zusammengefasst. Das bestätigte nun Italiens oberstes Verwaltungsgericht.
Die Stadt Rom hatte sich gegen die Pläne von Kulturminister Dario Franceschini gewehrt, weil der Stadtregierung so Millionen an Eintrittsgeldern abhanden kämen. Anfang Juni hatte ein Verwaltungsgericht dem Widerspruch der römischen Stadtregierung zunächst stattgegeben.
Streit um ausländische Museumsleiter
Der Direktor des "wichtigsten archäologischen Parks der Welt" werde Anfang 2018 seine Arbeit aufnehmen, sagte Franceschini am Dienstag (25.07.2017). Wer dies sein wird, ist allerdings noch nicht bekannt. Weil der Kulturminister auch Ausländern den Zugang zu Führungspositionen bei staatlichen Museen ermöglichen will, war das Bewerbungsverfahren nach einem Einspruch der Stadt Rom zeitweilig gestoppt worden. Am Montag (24.07.2017) erlaubte das Gericht schließlich, den Posten gegebenenfalls mit einem Bewerber aus dem Ausland zu besetzen. Bisher seien 82 Bewerbungen eingegangen, darunter 16 von Nichtitalienern, sagte Franceschini.
Die Errichtung eines autonomen archäologischen Parks ist Teil einer 2014 begonnenen Museumsreform der italienischen Regierung mit dem Ziel, die Verwaltung staatlicher Kulturstätten zu modernisieren, das internationale Profil zu stärken und mehr Geld zu erwirtschaften. Mit Franceschinis Reform wird das Kolosseum, eine von Italiens meistbesuchten Attraktionen, direkt dem Kultusministerium unterstellt. "Der bedeutendste archäologische Park der Welt"
Das Ensemble von Kolosseum und Forum Romanum mit dem Palatin und dem "Goldenen Haus" Kaiser Neros werde "der bedeutendste archäologische Park der Welt", so Franceschini.
Vor einem Jahr wurde die dreijährige Außenrenovierung des Kolosseums abgeschlossen. Finanziert wurden die Arbeiten mit 25 Millionen Euro des italienischen Modekonzerns Tod's. Franceschini lobte das Projekt damals als gelungenes Beispiel für die private Finanzierung öffentlicher Kulturprojekte. Bis 2018 soll auch das Innere des antiken Amphitheaters mit einem Budget von 18 Millionen Euro erneuert werden.
bb/rey (dpa, kna)