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Indonesische Polizei: Anschläge vereitelt

20. Dezember 2015

Bei Razzien auf Java soll eine Terrorzelle ausgehoben worden sein: Darunter offenbar Mitglieder und Sympathisanten des IS. Die Armee kündigte einen umfangreichen Sondereinsatz zu Weihnachten und Silvester an.

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Anti-Terror-Übung in Jakarta (foto: reuters)
Anti-Terror-Übung in JakartaBild: Reuters/A. Rajasa/Antara Foto

Geplant waren die Anschläge nach Angaben der Zeitung "Jakarta Globe" und der Nachrichtenagentur AFP gleich an mehreren Orten und vermutlich zu Neujahr. Sechs Terrorverdächtige seien dingfest gemacht worden, schreibt das Blatt unter Berufung auf den nationalen Polizeichef Badrodin Haiti. Zu den Festgenommen gehörten Mitglieder und Sympathisanten des "Islamischen Staats" (IS). Ziel seien schiitische Gemeinden auf den indonesischen Inseln Java und Sumatra gewesen.

Auf die Spur der "Terrorzelle" sei man durch Geheimdiensterkenntnisse aus den USA und Australien gekommen, hieß es in Jakarta. Die Fahndung dauere an, die Bevölkerung wurde zu Wachsamkeit aufgerufen.

Indonesiens Polizeichef Badrodin Haiti (foto: Getty Images)
Polizeichef Badrodin HaitiBild: R. Gacad/AFP/Getty Images

Erst am Freitag hatte die Armeeführung des Landes mit der weltweit größten muslimischen Bevölkerung angekündigt, über Weihnachten und Silvester mehr als 150.000 Sonderkräfte zum Schutz von Kirchen und öffentlichen Plätzen einzusetzen. Der Inselstaat hatte bereits nach der IS-Terrorserie in Paris seine Sicherheitsvorkehrungen verschärft.

Wie aus Unterlagen hervorgeht, welche AFP jetzt einsehen konnte, wurden die mutmaßlichen Extremisten auf Java geschnappt. Zudem wurden demnach Chemikalien, Labor-Utensilien und eine Flagge im Stil der IS-Dschihadisten beschlagnahmt.

Unter den Festgenommenen sind laut diesen Dokumenten ein 31-jähriger Lehrer eines islamischen Internats, sowie ein 35 Jahre alter Schüler, der offenbar ein Selbstmordattentat hätte verüben sollen. Zudem wurden demnach Männer mit Verbindungen zu dem Internat und zu Bombenspezialisten in Gewahrsam genommen.

Vor einem Monat waren in Indonesien nach einer Drohung gegen den Flughafen der Hauptstadt Jakarta die Sicherheitsvorkehrungen erhöht worden. Das Land war in den Jahren 2000 bis 2009 Ziel mehrerer folgenschwerer Bombenanschläge gewesen. Allein bei einem Attentat auf der Urlaubsinsel Bali wurden im Jahr 2002 insgesamt 202 Menschen getötet. Seither gehen die Behörden hart gegen Extremisten vor.

SC/pg (afpe, rtre)