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Inflationsrate auf Mehrjahres-Tiefstand

13. August 2014

Sinkende Preise für Rohöl und für Agrarprodukte haben die Inflationsrate in Deutschland auf den niedrigsten Stand seit vier Jahren gedrückt.

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Bild: picture alliance/dpa

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sind die Waren und Dienstleistungen im Juli 2014 nur um 0,8 Prozent teurer als im Vorjahr gewesen. Eine niedrigere Teuerungsrate wurde zuletzt 2010 ermittelt - damals lag sie bei einem halben Prozent. Im Juni 2014 hatte die Inflation noch bei einem Prozent gelegen.

Besonders der Energiesektor drückte die Teuerungsrate: Die Preise für Energie verringerten sich um eineinhalb Prozent im Vergleich zum Vorjahr, Kraftstoffe waren sogar um rund drei Prozent billiger, Heizöl um sechs Prozent. Ohne Berücksichtigung der Energiepreise lag die Inflationsrate im Juli bei 1,2 Prozent.

Auch einige Agrarerzeugnisse waren günstiger als im Sommer 2013: Obst lag bei minus 4,4 Prozent, Gemüse bei minus 7,7 Prozent.

Kartoffeln kosteten in diesem Jahr ein Drittel weniger. Teuer blieben Molkereiprodukte wie Käse, Quark und Joghurt (plus 8,7 Prozent). In der Summe stiegen die Nahrungsmittelpreise damit nur um 0,1 Prozent.

Wie auch in den vergangenen Monaten stiegen die Nettokaltmieten - im Juli 2014 um 1,4 Prozent. Ebenfalls teurer wurden Bier, Kaffee und Zeitungen. Billiger zu haben waren Fernseher und Telefone.

EZB-Zielmarke verfehlt

Der Preisauftrieb in Deutschland ist damit zwar immer noch höher als im Euroraum - nach vorläufigen Zahlen von Eurostat lag die Jahresrate für die 18 Euroländer im Juli bei 0,4 Prozent. Doch auch hierzulande ist die Inflation seit Monaten weit entfernt von der Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB), die mittelfristig eine Teuerungsrate von knapp unter zwei Prozent anstrebt.

Stabile Preise sind wichtig, weil nur so die Kaufkraft des Geldes erhalten bleibt: Bei steigenden Preisen können sich die Verbraucher bei konstanten Einkommen immer weniger leisten - der Konsum geht zurück. Sinken die Preise allerdings über einen längeren Zeitraum, kann dies private Haushalte und Unternehmen dazu verleiten, Investitionen aufzuschieben. Auch das bremst die Konjunktur.

js/wen (dpa, afp)