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Intel sucht neuen Chef

19. November 2012

Inmitten wachsender Zukunftssorgen steht Intel vor einem Führungswechsel. Nach acht Jahren an der Spitze des weltgrößten Chipherstellers geht Konzernchef Paul Otellini in den Ruhestand.

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Ein Prozessor von Intel (Foto: EPA)
Bild: picture-alliance/dpa

Otellini ist in der 45-jährigen Firmengeschichte erst der fünfte Konzernchef von Intel. Seine Vorgänger seien jeweils bis zum Rentenalter von 65 Jahren geblieben, berichtet das "Wall Street Journal". Der 62-jährige Otellini gehe im Mai nächsten Jahres auf eigenen Wunsch in den Ruhestand, erklärte Intel.

"Es ist an der Zeit, weiterzuziehen und das Ruder bei Intel an eine neue Führungsperson abzugeben", sagte Otellini. Der Manager begann seine Karriere bei Intel 1974, seit acht Jahren steht er an der Spitze des Konzerns.

Otellini gilt als treibende Kraft hinter dem Wechsel von Apple ins Intel-Lager. Zuvor hatte Apple in seinen Mac-Computern Chips von Motorola verbaut. Auch konnte Otellini mehrfach Attacken des kleineren Rivalen AMD abwehren, der Intel zeitweise mit innovativeren Technologien vor Probleme stellte.

Großes Wachstum

Während Otellinis Amtszeit stieg der Jahresumsatz von 39 Milliarden auf 54 Milliarden US-Dollar, Intel-Prozessoren stecken heute in vier von fünf Personal Computern. Allerdings machte die Flaute im PC-Markt dem Unternehmen zuletzt zu schaffen. Umsatz und Gewinn sind im vergangenen Quartal gesunken.

Vor allem durch die Popularität von Smartphones und Tablet-Computern hat sich das Geschäftsfeld für den Chipriesen stark verändert. Inzwischen nutzt jeder achte Deutsche einen Tablet-Computer, das sind 9,1 Millionen Menschen, so eine Studie des IT-Branchenverbandes Bitkom.

Große Probleme

Für die mobilen Geräte werden allerdings besonders energiesparende Prozessoren benötigt. Hier sind Rivalen wie der britische Chip-Entwickler ARM und die US-Firma Qualcomm führend. Intel hatte sich unter Otellinis Führung keinen Zugang zu diesem wichtigen Markt verschaffen können. Die leistungsstarken, aber auch stromhungrigen Chips des Konzern stecken bislang nur in wenigen Smartphone-Modellen.

Otellini ist der erste Nicht-Techniker an der Spitze von Intel. Ein Nachfolger steht noch nicht fest.

bea/rb (reuters, dpa, afp)