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Fracking revolutioniert Energiemarkt

12. November 2013

Wer energieintensive Güter exportiert, geht schweren Zeiten entgegen, sagt der neue Welt-Energiebericht der Internationalen Energieagentur. Auf dem Energiemarkt werde es große Umwälzungen geben.

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Ein Mitarbeiter in Schutzkleidung arbeitet in Salzgitter auf dem Gelände der Salzgitter AG vor einem angestochenen Hochofen. (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Prognose: Fracking stärkt US-Industrie KARUSSELL

Der Umbruch am Energiemarkt wird einer neuen Prognose der Internationalen Energieagentur (IEA) zufolge die Industrie in Europa und in Japan hart treffen: Ihr weltweiter Exportanteil bei Gütern, die mit hohem Energieaufwand hergestellt werden, könnte um zusammen ein Drittel zurückgehen, sagte die IEA am Dienstag in ihrem Jahresausblick 2013 voraus, der zeitgleich in London und Paris vorgestellt wurde. So lägen die Preise für Naturgas in den USA bei einem Drittel der EU-Importpreise und bei einem Fünftel der Preise in Japan.

Eine Auswirkung des Schiefergas-Booms in den USA sind sinkende Energiepreise für US-Firmen, was die Sorgen der Wettbewerber in anderen Ländern nährt. Brasilien wiederum wird als Produzent konventioneller und erneuerbarer Energien laut IEA immer wichtiger. "Viele der langjährigen Grundsätze des Energiesektors müssen neu geschrieben werden", stellte die IEA fest.

Schwellenländer energiehungrig

Trotzdem werde die Weltwirtschaft auch in den nächsten Jahrzehnten weiter auf das Öl aus dem Nahen Osten angewiesen sein. Die USA werden zwar bereits 2015 - und damit ein Jahr früher als zunächst erwartet - die Rolle des global führenden Erdölproduzenten übernehmen, sagte IEA-Chefökonom Fatih Birol in London. Jedoch werde diese Entwicklung nicht über die 2020er Jahre hinaus anhalten. "Der Nahe Osten wird entscheidend sein - heute und morgen", sagte Birol.

Die Schwellen- und Entwicklungsländer werden von der IEA als die Hauptnachfrager für Energie in den nächsten drei Jahrzehnten genannt. Der Abbau von Schieferöl- und -gas in den USA werde neben der zunehmenden Energienachfrage in China, Indien oder dem Nahen Osten den Energiemarkt in den nächsten Jahren grundlegend verändern, prognostizierte die IEA. Für 2035 sagt die IEA einen Ölpreis von 128 Dollar pro Barrel voraus, nachdem sie im vergangenen Jahr noch von 125 Dollar inflationsbereinigt ausgegangen war. In diesem Jahr liegt der Preis durchschnittlich bei rund hundert Dollar.

Wen/uh (dpa, afp, rtr)