Türkei: Luftangriffe gegen Kurden im Irak
14. Dezember 2018Ziel der Luftangriffe im Nordirak war die Schwächung der in der Türkei verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und der in Syrien aktiven kurdischen YPG-Miliz. Mehr als 20 Kampfjets und Drohnen seien im Einsatz gewesen. Sie hätten über 30 Ziele zerstört. Darunter seien Wohngebäude, Höhlen und Lagerhäuser. Über Opferzahlen ist noch nichts bekannt. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan kündigte weitere Bombardements an. "Wieso? Weil wir von dort bedroht werden. Und die Antwort wird sofort erfolgen", sagte er.
Präsident Erdoğan hat kürzlich auch eine Militäroffensive gegen kurdische Stellungen in Nordsyrien angekündigt. Laut türkischen Medien seien Waffen und Militärfahrzeuge bereits auf syrisches Gebiet transportiert worden. Bisher kontrolliert die Türkei in Syrien nur die Region westlich des Flusses Euphrat. Nun will Erdogan auch östlich des Euphrats aktiv werden und dort die kurdische YPG-Miliz angreifen. Deren Streitkräfte kämpfen an der türkischen Grenze gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat".
Die kurdische YPG-Gruppe wird wegen ihrer engen Verbindungen zur Arbeiterpartei Kurdistans PKK in der Türkei als Sicherheitsbedrohung gesehen und als Terrororganisation eingestuft. Seit die Regierung in Ankara den Friedensprozess mit der PKK im Sommer 2015 abgebrochen hat, nahm der Kurdenkonflikt wieder an Schärfe zu. Die Kurdenrebellen kämpfen seit 1984 für Unabhängigkeit und mehr Autonomie.
kb/hf (dpa/afp)