Irakische Raketen auf Kuwait
20. März 2003Wenige Stunden nach Kriegsbeginn haben die irakischen Streitkräfte nach Angaben von Nachrichtenagenturen mehrere Raketen auf Kuwait abgeschossen. Ziele sollen der amerikanische Stützpunkt Camp New Jersey und die kuwaitische Hauptstadt gewesen sein. Im Norden von Kuwait sind fast 200.000 amerikanische und britische Soldaten stationiert. Über die Zahl der abgeschossenen Flugkörper gab es unterschiedliche Berichte. Der US-Sender CNN sprach von mindestens einer Rakete. Spuren von chemischen oder biologischen Kampfstoffen wurden nicht gefunden. Bislang gibt es keine Angaben über Opfer oder Sachschäden.
Vorübergehender Giftgasalarm
Mindestens eine El-Samud-Rakete wurde von einer Patriot-Abwehrrakete abgefangen, teilte der Kommandeur der 3. Brigade der 101. Luftlandedivision, Oberst Michael Linnington, mit. Für die Truppen im Camp New Jersey wurde vorübergehend Giftgasalarm ausgelöst. Nach kurzer Zeit wurde der Alarm aufgehoben, so dass die Soldaten ihre Gasmasken wieder ablegen konnten.
In Kuwait-Stadt heulten die Luftalarmsirenen auf. Nach Angaben eines kuwaitischen Militärsprechers wurden vier Scud-Raketen abgeschossen. Eine von ihnen sei abgefangen worden. Die anderen sollen im Norden und in der Bucht von Kuwait niedergegangen sein.
Berichte von getöteten Zivilisten in Bagdad
Unterdessen teilten irakische Regierungsbeamte nach Angaben des arabischen TV-Senders El Dschasira mit, dass bei den ersten Angriffen der Amerikaner am frühen Morgen in Bagdad auch Zivilisten getötet worden. Insgesamt war von zehn Toten berichtet worden. Eine Bestätigung aus anderen Quellen gibt es bislang nicht.
Der Militärschlag der USA gegen den Irak am frühen Donnerstagmorgen (20.3.2003) gegen 3.30 Uhr (MEZ) galt der irakischen Führungsspitze. Ob dabei der irakische Machthaber Saddam Hussein getroffen wurde, blieb vorerst unklar. Nach offiziellen irakischen Angaben wurde das Ziel verfehlt. Drei Stunden nach den Angriffen übertrug das irakische Fernsehen eine Ansprache Husseins. Dabei blieb offen, ob es sich um eine Live-Sendung handelte. Nach CNN-Informationen war der Militärschlag noch nicht der Auftakt zu der geplanten großen Angriffswelle. (kap)