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Iran empört über US-Kampfjets vor eigener Haustür

1. Mai 2012

Die Stimmung ist wegen des Atomstreits und militärischer Drohungen aus Israel schon aufgeheizt: Nun stationieren die USA hochmoderne Kampfjets nur 300 Kilometer vom iranischen Festland entfernt. Teheran reagiert nervös.

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F-22-Tannkappenjagdflieger bei der messe in Farnborough/ England, 2010 (Foto:AP)
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Die Führung im Mullah-Staat ist brüskiert. "Schädlich und nutzlos" sei die Stationierung der amerikanischen F-22-Kampfflugzeuge in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Dies gefährde die Sicherheit in der Region, warnte ein Sprecher des iranischen Außenministeriums. Ziel sei allein Druck auszuüben, so der Kommentar aus Teheran. Man lehne diesen Schritt ab und rate auch den arabischen Nachbarn, diesen Truppen keine Basis in der Region zu ermöglichen. Empfohlen wird in diplomatischem Ton an die Regierungen am Persischen Golf eine kollektive regionale Zusammenarbeit.

Eine Sprecherin der US-Luftwaffe hatte am Montag die Verlegung einer nicht genannten Zahl der hochmodernen Tarnkappen-Jagdflugzeuge vom Typ F-22 "Raptor" bestätigt. Sie sprach aber lediglich von "Südwestasien". Aus informierten Kreisen in Washington hieß es, die Kampfjets seien auf den Luftwaffenstützpunkt Al-Dhafra in den Vereinigten Arabischen Emiraten entsendet worden. Dieser liegt nur 300 Kilometer vom iranischen Festland entfernt. Eine Drohgebärde an Teheran sei dies aber nicht, ließ das Pentagon verlauten. Die USA hatten im Dezember bereits den milliardenschweren Verkauf von Raketenabwehrgeschützen und Radaranlagen an das Land angekündigt.

Karte der Straße von Hormus, welche die Verbindung zwischen dem Golf von Oman und dem Persischen Golf darstellt (DW-Grafik)
Nur 300 Kilometer zwischen Stützpunkt Al-Dhafra und dem Iran

Konfliktzone Straße von Hormuz

Der Vorstoß mit den F-22 fällt in eine Phase tiefgreifender Spannungen im Nahen Osten und am Golf. Die USA haben mit ihren Verbündeten eine neue Verhandlungsrunde mit dem Iran über dessen Atomprogramm aufgenommen. Sie haben ebenso wie Israel immer wieder deutlich gemacht, dass in dem Konflikt um die iranischen Nuklearmeiler ein Militärschlag weiterhin eine Option bleibe, sollte die Diplomatie scheitern. Der Iran seinerseits hatte mit der Drohung geantwortet, die strategisch bedeutende Meerenge von Hormuz zu schließen und die wichtige Öltransportverbindung zu kappen.

Der Iran und die Emirate streiten zudem über eine Inselgruppe im Golf. Ein Besuch von Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad auf einer der Inseln hatte erst kürzlich für zusätzliche Verstimmung gesorgt.

SC/kle (afpe,dpa)