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Politik

Iran lässt Franzosen Roland Marchal frei

21. März 2020

Neuneinhalb Monate war der Wissenschaftler in iranischer Haft. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sei "glücklich" über die Freilassung des Soziologen, teilte sein Büro mit. Auch Frankreich ließ einen Ingenieur frei.

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Straßburg Unterstützung für Fariba Adelkhah und Roland Marchal | Inhaftierte in Iran
Botschaft an der Fassade des Straßburger Rathauses mit der Forderung nach der Freilassung von Adelkhah und MarchalBild: picture-alliance/abaca/N. Roses

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron forderte die iranischen Behörden auf, auch die französisch-iranische Anthropologin Fariba Adelkhah aus der Haft zu entlassen.

Marchal kam nach iranischen Angaben im Zuge eines Gefangenenaustauschs zwischen Paris und Teheran frei. Der Iran hatte am Freitag erklärt, eine entsprechende Vereinbarung mit Frankreich getroffen zu haben. Frankreich ließ demnach den iranischen Ingenieur Dschalal Rohollahnedschad frei, dem eine Auslieferung in die USA gedroht hätte.

Marchals Rückkehr nach Frankreich wird für diesen Samstag erwartet. Der 64-Jährige und die vier Jahre jüngere Adelkhah waren im Juni 2019 von den iranischen Revolutionsgarden am Flughafen von Teheran festgenommen worden. Beiden wurde "Verschwörung gegen die nationale Sicherheit" vorgeworfen - ein Vorwurf, der im Iran mit fünf Jahren Haft bestraft werden kann.

Iran Fariba Adelkhah
Fariba Adelkhah wurde 2019 im Iran festgenommen und sitzt seitdem im GefängnisBild: kurdane

Adelkhah durch Hungerstreik geschwächt

Adelkhah wird darüber hinaus "Propaganda gegen das System" vorgeworfen. Der zunächst gegen sie erhobene Vorwurf der Spionage, auf den die Todesstrafe steht, wurde im Januar fallengelassen. Die Wissenschaftlerin ist durch einen 49-tägigen Hungerstreik sehr geschwächt.

Der Iran ließ anlässlich des persischen Neujahrsfestes am Freitag zahlreiche Gefangene vorzeitig frei - auch vor dem Hintergrund der Coronavirus-Pandemie, unter der das Land massiv leidet. Als Zeichen der Solidarität schickten Frankreich, Großbritannien und Deutschland Anfang März Schutzkleidung in den Iran.

nob/as (afp, rtr)