Ironman Hawaii: Deutsche Siegesserie reißt
9. Oktober 2022Gustav Iden war nicht zu schlagen: Der Triathlet aus Norwegen kam beim Ironman Hawaii als Erster in Kailua-Kona ins Ziel. Und ganz nebenbei pulverisierte er auf der US-Pazifikinsel nach 3,86 Kilometer Schwimmen, 180,2 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer Laufen in 7:40:24 den Streckenrekord des verletzt fehlenden Jan Frodeno aus Deutschland um elf Minuten. Zweiter wurde der Franzose Sam Laidlow (+1:59), das Podest komplettierte Titelverteidiger Kristian Blummenfelt aus Norwegen (+2:59).
Damit ist nach sechs Triumphen die Siegesserie der deutschen Triathleten gerissen. Bester Deutscher wurde bei Temperaturen von deutlich über 30 Grad Sebastian Kienle. Bei einer schwachen Schwimmeinlage lag er noch auf Platz 46, dann kam er erstmals mit einer Zeit unter acht Stunden ins Ziel. Doch sein 7:55:40-Endergebnis reichte am Ende nur für Rang sechs bei der Rückkehr der Weltmeisterschaft an den Traditionsstandort. Die Ironman-WM kehrte nach den Ausfällen 2020 und 2021 durch die Corona-Pandemie wieder nach Hawaii zurück.
Deutsches Top-Trio ohne Medaille
Erstmals seit 2009 bekommt in Kailua-Kona damit kein Deutscher eine Medaille. Seit 2014 hatten sich Kienle, Frodeno und Patrick Lange die Siege aufgeteilt. Dem 38-Jährige Kienle fehlten bei seiner Abschiedsvorstellung auf Hawaii 15:15 Minuten auf den siegreichen Iden. Kienle beendet 2023 seine Karriere.
Patrick Lange lieferte mit Rang zehn und einem Rückstand von 17:55 Minuten sein bislang schlechtestes Hawaii-Resultat. Aussichtsreich im Rennen liegend hatte der Weltmeister von 2017 und 2018 ebenso wie Florian Angert auf dem Rad eine fünfminütige Zeitstrafe wegen vermeintlichen Windschattenfahrens absitzen müssen. Angert (+21:28 Minuten) landete letztlich auf Rang zwölf.
Für den neuen Champion Iden ist es der größte Erfolg seiner Karriere. Mit der norwegischen Fahne in der Hand genoss er die letzten Meter auf dem schwarz-roten Teppich.
AR/ack (sid, dpa)