IS-Hochburg südlich von Mossul eingenommen
7. November 2016Im Süden von Mossul sind irakische Regierungstruppen, unterstützt von Eliteeinheiten des Innenministeriums und Polizisten, in die Ortschaft Hamam al-Alil eingerückt. Die Ortschaft 15 Kilometer südöstlich von Mossul war die letzte in der Region, die noch von der Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) kontrolliert wurde. Einige Einwohner öffneten sofort ihre Geschäfte, Soldaten halfen vertriebenen Zivilisten mit ihrem Gepäck.
Andere irakische Einheiten schoben sich von Süden her bis auf vier Kilometer in die Nähe des Flughafens von Mossul heran. Im Norden gelang der irakischen Armee die Rückeroberung des Dorfes Bawisa.
Mit den Streitkräften verbündete kurdische Peschmerga-Kämpfer nahmen die Stadt Baschika ein und schlossen damit eine der letzten Lücken östlich der Millionenstadt Mossul. Die Peschmerga lieferten sich heftige Gefechte mit den Extremisten. Ziel sei es, die dort verbliebenen 100 IS-Kämpfer zu vertreiben, sagte Kommandeur Asis Wisi. Der IS versuche, den Vormarsch der Truppen mit Selbstmordanschlägen zu stoppen. In Baschika vermuteten die Kurden noch mindestens zehn mit Sprengstoff beladene Autos.
Die Offensive zur Rückeroberung Mossuls aus der Hand des IS hatte am 17. Oktober begonnen. An ihr sind zehntausende irakische Soldaten und kurdische Peschmerga-Kämpfer sowie verbündete Milizen beteiligt. Sie werden durch Luftangriffe der internationalen Anti-IS-Koalition unter Führung der USA unterstützt. In Mossul werden mehrere tausend IS-Kämpfer vermutet. Es wird ein schwieriger und langer Häuserkampf bis zur völligen Rückeroberung der Stadt erwartet.
se/cr (afp, rtr, dpa)