IS bekennt sich zu Angriff bei Polizeieinsatz
28. April 2019Nach den verheerenden Osteranschlägen in Sri Lanka hat sich die Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) auch zum jüngsten Blutvergießen an der Ostküste des Landes bekannt. Drei IS-Kämpfer hätten Sicherheitskräfte bei Kalmunai in einen Hinterhalt gelockt, sich Schießereien mit ihnen geliefert und sich schließlich mit ihren Sprengstoffgürteln in die Luft gesprengt, teilte der IS über sein Sprachrohr Amak mit, wie die auf Auswertung dschihadistischer Propaganda spezialisierte Site Intelligence Group bekanntgab. Dabei seien laut den Extremisten 17 Polizisten getötet worden.
Die Mitteilung ließ sich zunächst nicht von unabhängiger Seite überprüfen. Der IS ist allerdings bekannt für häufig übertriebene Darstellungen und Opferzahlen in seinen Propagandameldungen. Die sri-lankischen Behörden haben bislang nichts zu getöteten Polizisten bekanntgegeben.
Viele Tote nach Explosionen
In der Nacht zum Samstag waren nach mehreren Explosionen in einem von Sicherheitskräften umstellten Haus im Osten Sri Lankas 15 Leichen entdeckt worden - darunter sechs Kinder und drei Frauen. Das Gebäude sollte im Zuge einer Anti-Terror-Razzia von Polizisten und Soldaten gestürmt werden, als es nach Aussagen eines Polizeisprechers zu den Detonationen kam.
Am Ostersonntag hatten neun einheimische Selbstmordattentäter bei verschiedenen Anschlägen mehr als 250 Menschen in dem Inselstaat im Indischen Ozean getötet. Der IS reklamierte die Attacken für sich. Die Regierung macht eine einheimische Islamistengruppe dafür verantwortlich, die Hilfe eines internationalen Netzwerks gehabt haben müsse.
Weiter Reisewarnung
Seitdem fahndet die Polizei nach 140 Verdächtigen, die Kontakte zum IS unterhalten haben sollen. Bislang haben die Behörden 76 Verdächtige festgenommen, darunter Ausländer aus Syrien und Ägypten.
Das Auswärtige Amt in Berlin warnt, es bestehe grundsätzlich die Gefahr weiterer Anschläge. "Reisenden wird zu erhöhter Wachsamkeit geraten. Von nicht notwendigen Reisen nach Sri Lanka wird abgeraten", erklärte das Ministerium.
as/fab (dpa, afp, rtr)