IS-Terroristen enthaupten dritte Geisel
14. September 2014Endgültig geklärt ist die Echtheit des Videos und die Identität des grausam Ermordeten noch nicht - aber es gibt kaum noch Zweifel.
Cameron: Mörder werden gejagt
Der britische Premierminister David Cameron nannte die Ermordung einen "Akt des absolut Bösen". Seine Gedanken seien bei der Familie von Haines, die trotz monatelanger Tortur großen Mut und Stärke bewiesen habe. "Wir werden alles in unserer Macht Stehende unternehmen, um diese Mörder zur Strecke zu bringen und sicherzustellen, dass ihnen Gerechtigkeit widerfährt - wie lange es auch dauern möge", betonte Cameron.
US-Präsident Barack Obama bezeichnete den Mord an Haines einen barbarischen Akt. Zugleich bekräftigte der US-Präsident seine Entschlossenheit, zusammen mit Partnern rund um die Welt die Dschihadisten-Organisation zu zerstören.
Humanitärer Helfer in Syrien
Der 44-jährige Haines (Artikelbild) war im März 2013 im Bürgerkriegsland Syrien verschleppt worden. Er arbeitete für die Hilfsorganisation Acted und koordinierte die Verteilung von Hilfsgütern in einem Flüchtlingslager in der Nähe von Atmeh. Vor dem Briten hatte der IS zwei entführte US-Journalisten vor laufender Kamera enthauptet. Am 19. August hatte der IS ein Video ins Netz gestellt, das die Ermordung des US-Journalisten James Foley zeigte. Anfang September folgte ein Video mit der Ermordung des vor einem Jahr in Nordsyrien verschleppten Reporters Steven Sotloff.
Am Ende des fünfminütigen IS-Videos, das die Ermordung Sotloffs zeigt, war auch Haines zu sehen. Der Henker Sotloffs sprach mit britischem Akzent und drohte auch mit der Hinrichtung seines mutmaßlichen Landsmanns, wenn London die Unterstützung für den US-Militäreinsatz im Irak nicht beende. Nach einem Bericht des britischen Sendes BBC handelt es sich bei dem Henker in allen drei Videos um denselben Mann.
Neue Mordrohung
Das auf die Überwachung und Auswertung islamistischer Internetseiten spezialisierte US-Unternehmen SITE teilte mit, die Machart des Videos entspreche der der beiden früheren Bänder. Die Geisel knie, als ihr der Kopf abgeschlagen werde. Die Tat werde als Vergeltung für die britische Teilnahme an Obamas Anti-Terror-Koalition bezeichnet. Laut SITE droht die Terrormiliz in dem Video mit der Ermordung einer weiteren britischen Geisel.
Der "Islamische Staat" hat in dem von ihm kontrollierten Gebiet in Syrien und im Irak ein "Kalifat" ausgerufen. Die sunnitischen Extremisten gehen mit äußerster Brutalität gegen Gegner sowie gegen religiöse und ethnische Minderheiten vor. Den kurdischen Peschmerga-Kämpfern im Nordirak ist es mit US-Luftunterstützung gelungen, einen weiteren Vormarsch des IS zu stoppen.
wl/wa (dpa, afp, rtr)