Islamischer Geistlicher erschossen
27. August 2012Unbekannte hätten das Feuer auf das Fahrzeug des islamischen Geistlichen eröffnet, als dieser mit seiner Frau und Kindern unterwegs war, sagte der regionale Polizeichef Aggrey Adoli. Das Fahrzeug sein von Kugeln vollkommen durchlöchert worden.
Nach Bekanntwerden seines Todes versammelten sich tausende Anhänger Rogos um die Majengo-Moschee, in der er Prediger war. Die Menge rief Slogans zu seiner Unterstützung, blockierte Straßen und setzte mehrere Fahrzeuge in Brand. Ein Augenzeuge berichtete, der Imam der Moschee habe über Lautsprecher "Blut für Blut" gerufen. Jugendliche hätten daraufhin begonnen, Autos mit Steinen zu bewerfen.
Andere berichten von wahren Straßenschlachten mit der Polizei. Nach Angaben eines Reporters der Nachrichtenagentur AFP wurden zwei christliche Kirchen verwüstet. Andere Berichte sprechen von vier zerstörten Gotteshäusern. Polizeichef Adoli sagte, in der auch bei Touristen beliebten Hafenstadt herrsche Chaos. Ein Mensch sei getötet worden. Die Beamten seien vor Ort, um die Randalierer auseinanderzutreiben und die Ruhe wiederherzustellen. Mombasa hat einen großen muslimischen Bevölkerungsanteil.
International als Terrorist bekannt
Der Ermordete ist freilich kein unbeschriebenes Blatt. Rogo stand auf den Sanktionslisten der USA und der Vereinten Nationen. Der Weltsicherheitsrat hatte ihn im Juli mit einem internationalen Einreiseverbot belegt und seine Konten eingefroren. Ihm war vorgeworfen worden, die radikal-islamische Al-Shabaab-Miliz in Somalia finanziell, materiell, logistisch und technisch unterstützen. Außerdem soll er Kämpfer für die Miliz geworben haben.
Laut UN war er auch der "wichtigste ideologische Anführer" der islamischen Gruppe Al-Hijra in Kenia, die als enger Verbündeter der Shabaab-Miliz gilt. Diese wiederum kontrolliert weite Teile Somalias und hat Verbindungen zum Terrornetzwerk Al-Kaida.
gmf/uh (afp, epd, kna, rtre)