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Französische Geisel in Mali tot

23. April 2014

Ein vor anderthalb Jahren in Mali verschleppter Franzose ist nach Angaben seiner Entführer tot. Als Begründung gaben die Geiselnehmer lediglich an: "Er ist tot, weil Frankreich unser Feind ist."

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Islamistische MUJAO-Rebellen in Mali (Archivbild: AFP/GettyImages)
Bild: Ollo Hien/AFP/Getty Images

Das sagte ein Sprecher der islamistischen "Bewegung für die Einheit und den heiligen Krieg in Westafrika" (MUJAO) der Nachrichtenagentur AFP. Nähere Angaben zum Zeitpunkt und den Umständen des Todes verweigerte der Extremist, der sich als Yoro Abdoul Salam vorstellte, in dem kurzen Telefonat.

Der Franzose Gilberto Rodrigues Leal war am 20. November 2012 im Westen Malis von Bewaffneten verschleppt worden. Der 62-jährige Rentner soll dort in einem Camping-Wagen als Tourist unterwegs gewesen sein. Zwei Tage später hatte sich die mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida verbündete MUJAO zu der Entführung bekannt.

Vor einem Jahr hatten sich die Extremisten dann bereit erklärt, mit Frankreich über eine Freilassung des Franzosen zu verhandeln. In letzter Zeit hatte es allerdings keine Kontakte mehr gegeben. Er sei "sehr besorgt" über das Schicksal der Geisel, hatte Frankreichs Außenminister Laurent Fabius noch am Sonntag erklärt.

Paris will MUJAO bestrafen

Nach der Todesnachricht erklärte das Außenministerium in Paris, die Regierung "verurteilt die Handlung der Terrorgruppe auf das Schärfste". Zwar gebe es noch keinen eindeutigen Beweis für den Tod des Franzosen, doch müsse nach der Mitteilung der radikalen Islamisten der MUJAO davon ausgegangen werden, dass er nicht mehr am Leben sei. Nach den Worten von Präsident François Hollande starb Rodriguez-Leal vermutlich bereits vor einigen Wochen infolge der Bedingungen in der Geiselhaft. Frankreich werde die Tat nicht ungestraft lassen, erklärte Hollande.

Die MUJAO gehört zu den Gruppen, die Anfang 2012 den Norden Malis besetzt hatte. Frankreich griff im Januar vergangenen Jahres militärisch ein, um ein weiteres Vorrücken islamistischer und Tuareg-Rebellen auf die Hauptstadt Bamako zu stoppen. Zusammen mit Soldaten aus anderen afrikanischen Staaten vertrieb die französische Armee die Rebellen aus den großen Städten des Nordens. Die Sicherheitslage ist nach wie vor angespannt. Immer wieder gibt es Anschläge und Entführungen. Die Einheiten der französischen Armee, die Vielen als Garant der Sicherheit vor allem in den großen Städten Timbuktu und Gao gelten, stehen vor dem Abzug.

qu/wl (afp, dpa)