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Politik

Israel fasst vier der Ausbrecher

11. September 2021

Am Montag waren sechs militante Palästinenser spektakulär durch einen selbst gegrabenen Tunnel aus einem israelischen Hochsicherheitsgefängnis entkommen. Für vier von ihnen ist die Freiheit schon wieder vorbei.

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Polizeifahrzeuge auf der Straße
Ein Großaufgebot von Soldaten und Polizisten in Nazareth, wo die zwei Ausbrecher gefasst wurden Bild: Gil Eliyahu/JINI/Xinhua/picture alliance

Zwei der sechs palästinensischen Ausbrecher waren seit Freitagabend wieder in Polizeigewahrsam. Nach einem Hinweis von Anwohnern wurden sie in der überwiegend von Arabern bewohnten Stadt Nazareth im Norden Israels gefasst. Die beiden Männer hätten um Essen gebeten, berichten israelische Medien. In einer Erklärung der Polizei heißt es, die Verdächtigen seien mit einem Hubschrauber verfolgt worden. Bei ihrer Festnahme hätten sie keinen Widerstand geleistet.

Nur Stunden später wurden laut der Zeitung "Haaretz" zwei weitere Häftlinge gefasst - darunter der frühere Palästinenserführer Sakaria Subeidi, der zu Zeiten des zweiten Palästinenseraufstands ("Intifada") von Israels Sicherheitsapparat gejagt worden war, 2007 aber vorübergehend von einer Amnestie profitierte.

Mitglieder der militanten Gruppe Islamischer Dschihad

Bei den beiden zuerst Festgenommenen handelt es sich laut Polizei um Jacub Kadari, 49, und Mahmud Aradeh, 46. Beide sind Mitglieder der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad und beide sind zu lebenslanger Haft verurteilt, wie "Haaretz" schreibt.

Schwer bewaffnete israelische Soldaten
Israelische Soldaten an einem Sicherheitszaun im Westjordanland Bild: Ilia Yefimovich/dpa/picture alliance

Aradeh gilt auch als Drahtzieher des spektakulären Ausbruchs. Er saß seit 1996 im Gefängnis, da er für mehrere tödliche Anschläge auf Israelis verantwortlich war. Ein weiterer prominenter Ausbrecher ist der frühere Anführer der militanten Al-Aksa-Brigaden in Dschenin, Sakaria Subeidi.

Die sechs Palästinenser waren am Montag durch einen selbst gegrabenen Tunnel aus der Haftanstalt Gilboa im Norden Israels geflohen. Seitdem läuft eine Großfahndung. Die israelische Armee riegelte das Westjordanland ab und setzte eine intensive Suche nach den geflohenen Häftlingen in Gang.

Polizisten schauen sich das Loch im Boden an
Israelische Polizisten begutachten den Ausgang des Tunnels vor der Gefängnismauer Bild: Sebastian Scheiner/AP/picture alliance

Die israelische Polizei geht laut "Haaretz" davon aus, dass sich die übrigen zwei Gefangenen nicht mehr auf israelischem Gebiet befinden. Der Geheimdienst vermutet, dass sie ins Westjordanland geflüchtet sind. 

se/jj/ml (afp, rtr, ap, haaretz)