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Politik

Peres ringt mit dem Tod

27. September 2016

Zwei Wochen nach seinem Schlaganfall hat sich der Zustand des früheren israelischen Präsidenten Schimon Peres offenbar deutlich verschlechtert. Der 93-Jährige schwebe "zwischen Leben und Tod", sagte ein Vertrauter.

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Israels Ex-Präsident Peres
Bild: picture-alliance/NurPhoto/O. Messinger

Peres befinde sich in "sehr kritischem Zustand", schreibt die "Jerusalem Post". Die Ärzte befürchteten ein Versagen seiner Organe. Sie hätten die Angehörigen bereits gebeten, von dem 93-Jährigen am Krankenbett Abschied zu nehmen, heißt es auf der Online-Seite des Blattes. Dies meldet auch das Internet-Portal der Zeitung "Haaretz".

Nach Schlaganfall im künstlichen Koma

Ein Sprecher von Peres wollte sich zu diesen Berichten nicht äußern. Das Büro des Ex-Präsidenten hatte dessen Zustand noch am Montag als "stabil" bezeichnet. Peres liegt seit zwei Wochen in einem Krankenhaus bei Tel Aviv. Er hatte nach Angaben seiner Ärzte einen schweren Schlaganfall mit Hirnblutung erlitten und wurde ins künstliche Koma versetzt.

Peres war bereits zu Jahresbeginn zweimal wegen Herzbeschwerden im Krankenhaus behandelt worden. Zunächst wurde ihm ein Herzkatheter gelegt. Wenige Tage später musste er wegen Schmerzen in der Brust und unregelmäßiger Herztöne erneut in eine Klinik.

Einer Gründerväter Israels

Der Politiker der Arbeitspartei war von 2007 bis 2014 israelischer Präsident. Der zweimalige Regierungschef gehört zur Generation der Gründerväter Israels. 1994 erhielt er als Außenminister den Friedensnobelpreis gemeinsam mit dem später ermordeten israelischen Regierungschef Jizchak Rabin und dem 2004 verstorbenen Palästinenserführer Jassir Arafat.

Verleihung des Friedensnobelpreises 1994: Palästinenser-Führer Arafat, Peres und der israelische Regierungschef Rabin (von links)
Verleihung des Friedensnobelpreises 1994: Palästinenser-Führer Arafat, Peres und der israelische Regierungschef Rabin (von links)Bild: picture alliance/dpa

Sie wurden damit für die Unterzeichnung der Friedensverträge zwischen Israel und den Palästinensern ausgezeichnet. Eine umfassende Friedensregelung und die Einrichtung eines unabhängigen Palästinenserstaates stehen aber bis heute aus.

Als Kind nach Palästina

Peres wurde im August 1923 mit dem Namen Szymon Perski im ostpolnischen Wischnewa geboren, das heute zu Weißrussland gehört. Mit elf Jahren gelangte er in das damalige britische Mandatsgebiet Palästina. Er nannte sich fortan Schimon Peres. Mit 29 Jahren wurde er von seinem politischen Ziehvater David Ben Gurion, Israels Staatsgründer, zum Generaldirektor im Verteidigungsministerium ernannt. Damit begann seine politische Karriere.

wl/SC (dpa, afp, rtr)