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IWF ewägt "Beförderung" des Yuan

13. Juni 2015

Chinas Währung ist nicht frei handelbar, der Kurs wird adminstrativ festgelegt. Trotzdem wird der Yuan in der Weltwirtschaft immer wichtiger. Der IWF überlegt, ihn zu "befördern".

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Chinesische Banknoten mit dem Konterfei von Staatsgründer Mao (Foto: AFP/Getty Images)
hinesische BanknotenBild: Frederic Brown/AFP/Getty Images

Der Internationale Währungsfonds (IWF) sondiert die Möglichkeiten für eine Aufnahme der chinesischen Währung Renminbi (RMB), üblicherweise Yuan genannt, in den Kreis der großen Reservewährungen. Deshalb sei ein IWF-Team in die Volksrepublik gereist, teilte ein Vertreter des Fonds in Washington mit. Die gegenwärtige Zusammensetzung des IWF-Währungskorbes werde auf den Prüfstand gestellt, die dafür notwendige Detailarbeit stehe aber noch am Anfang, so der Sprecher weiter.

Derzeit vier Reservewährungen

Der Währungskorb bildet die Basis für den Wert der IWF-Kunstwährung, die sogenannten Sonderziehungsrechte (SZR). Zurzeit enthält der Korb vier Währungen: Dollar, Euro, Yen und Pfund. Eine Hochstufung des Yuan zur Reservewährung würde Chinas Position an den Finanzmärkten stärken und zudem Prestige bringen.

Gleichzeitig forderte der IWF die Volksrepublik auf, in den kommenden Jahren für einen freien Wechselkurs zu sorgen. Der Yuan ist gegenwärtig eng an den Dollar gekoppelt. Die USA als größter Aktionär des Internationalen Währungsfonds und andere westliche Staaten werfen China vor, den Wechselkurs künstlich niedrig zu halten. Damit verschaffe sich das Land im Welthandel unfaire Wettbewerbsvorteile, weil es seine Produkte günstiger anbieten könne.

Yuan-Handel wächst

Die wachsende Bedeutung der chinesischen Währung zeigt sich auch in der starken Zunahme von Geschäften mit dem Renminbi am Finanzplatz Frankfurt am Main. Wie die Deutsche Bundesbank Anfang der Woche mtteilte, hat sich die Zahl der in Deutschland in Renminbi ausgegebenen Wertpapiere seit Frühjahr 2014 auf 21 Milliarden RMB (knapp 3,1 Milliarden Euro) mehr als vervierfacht.

Frankfurt hatte im März 2014 die Erlaubnis erhalten, eine internationale Drehscheibe für den Handel mit Chinas Währung zu eröffnen. Über die Clearingbank am Main werden bislang vor allem Handelsgeschäfte von Unternehmen abgewickelt.

wl/stu (dpa, rtr)