Von Connery bis Craig: So wandelte sich James Bond
Sein Name ist Bond, James Bond. Der Name ist seit 60 Jahren unverändert, doch mit Daniel Craig erhielt 007 ein anderes Image. Wir blicken zurück.
Wachsfiguren-Bonds
Vom Chauvi zum Anti-Helden: Der Doppelnullagent ist seit sechzig Jahren gefragt. Die Macher haben die Figur immer wieder neu erfunden und dem Zeitgeist angepasst. Im Berliner Wachsfigurenkabinett von Madame Tussauds kann man alle sechs Darsteller auf einmal bewundern. Von links nach rechts: Roger Moore, Timothy Dalton, Daniel Craig, Sean Connery, George Lazenby und Pierce Brosnan.
Der Ur-Bond: Sean Connery
Für viele gilt der 1930 geborene Schotte als der einzig wahre James Bond. 1962 mimte er den Doppelnullagenten zum ersten Mal und machte Jagd auf Dr. No. Fun Fact: Bond-Erfinder Ian Fleming empfand Connery auf den ersten Blick als zu "grob und bäuerisch" - bis er ihn zum ersten Mal auf der Leinwand sah. Insgesamt sieben Mal spielte Sean Connery den Superspion und verhalf der Reihe zum Welterfolg.
Der "Womanizer"
Jungen Zuschauern mögen die ersten "Bonds" aus der Zeit gefallen vorkommen. Connerys Bond war ein Chauvinist, dem pro Film gleich mehrere Frauen zu Füßen lagen. Widerstand zwecklos: Cary Fukunaga, Regisseur des aktuellen Bonds, sagte dem "Hollywood Reporter", dass manche Szenen an Vergewaltigung grenzten: "Sie sagt: 'Nein, nein, nein', und er sagt: 'Ja, ja, ja'. Das würde heute nicht mehr gehen."
Der Model-Bond: George Lazenby
Ganz offensichtlich waren die Fußstapfen, die Sean Connery hinterließ, zu groß: Der Australier George Lazenby spielte "007" nur ein einziges Mal in "Im Geheimdienst Ihrer Majestät" (1969). Das ehemalige Model konnte Produzenten und Publikum nicht überzeugen. Für "Diamantenfieber" trat Sean Connery für eine Rekordgage noch einmal als Doppelnullagent - mit der Lizenz zum Töten - auf.
Der humorvolle Bond: Roger Moore
Roger Moore (r.) - hier in "Der Mann mit dem goldenen Colt" - ist bei Bond-Fans ähnlich beliebt wie Sean Connery. Mit seinem süffisanten Humor und seiner lässigen Eleganz wirkte sein Geheimagent weniger brutal als der seines Vorgängers. Moores "Frauenverschleiß" war allerdings ähnlich hoch. Und nach wie vor hatten sie in den sieben Filmen, die mit ihm entstanden, nur untergeordnete Rollen.
Der harte Bond: Timothy Dalton
Der Theater- und Filmschauspieler Timothy Dalton spielte Bond sehr viel trockener und humorloser als seine Vorgänger. "Der Hauch des Todes" erzielte 1987 hohe Einspielergebnisse, doch zwei Jahre später konnten die Bond-Macher mit "Lizenz zum Töten" nicht an diesen Erfolg anknüpfen. Dalton stieg wegen Lizenzstreitigkeiten aus und so blieb es bei nur zwei Produktionen mit dem gebürtigen Walisen.
Der aalglatte Bond: Pierce Brosnan
Pierce Brosnan katapultierte die Rolle gefühlt aus den 1990er-Jahren zurück in die 1950er - sein James Bond war ein stets adrett gekleideter Gentleman. Glatt und gutaussehend. Er besaß weder die rohe Männlichkeit eines Sean Connery noch den Humor eines Roger Moore. Beim Publikum kam der gebürtige Ire dennoch gut an und spielte den Geheimagenten ganze vier Mal.
Der menschlichste Bond: Daniel Craig
Als Daniel Craig 2006 erstmals den Agenten 007 spielte, sorgte das für Verwunderung: James Bond mit gebrochenem Herzen? Mit Makeln, Zweifeln und echten Gefühlen? Craig läutete eine neue Bond-Ära ein. Mit Erfolg: Die Filme mit ihm in der Hauptrolle ließen die Kinokassen klingeln. "Keine Zeit zu sterben" war Craigs fünfter und letzter Bond. Noch ist nicht klar, wer künftig die Rolle übernimmt.