Japans Tepco schickt "Kleinen Sonnenfisch" in Atomruine
Der Roboter "Kleiner Sonnenfisch" soll in die überschwemmten Bereiche des havarierten Atomkraftwerks Fukushima tauchen. Bisher gibt es aus den überfluteten Teilen des Kraftwerks keine direkten Informationen.
Roboter im Einsatz
30 Zentimeter lang, 13 Zentimeter breit - Der Roboter "Kleiner Sonnenfisch" tauchte in den mit Kühlwasser gefluteten Sicherheitsbehälter des Reaktors 3 ein. Auch mehr als sechs Jahre nach dem Super-Gau infolge eines schweren Erdbebens und Tsunamis weiß niemand genau, wo sich der geschmolzene Brennstoff befindet.
Super-Gau nach Tsunami 2011
2011 traf nach einem Seebeben ein Tsunami auf die Ostküste Japans. 18.000 Menschen kamen ums Leben, ganze Landstriche wurden verwüstet. In der Präfektur Fukushima wurde das Kernkraftwerk Fukushima Daiichi getroffen und schwer beschädigt. Es kam zu Kernschmelzen und dem Austritt großer Mengen von Radioaktivität.
"Kleiner Sonnenfisch"
Der "Kleiner Sonnenfisch" getaufte Roboter wird über ein 60 Meter langes Kabel mit Strom versorgt und ist mit Kameras, LEDs und einem Dosimeter ausgerüstet. Er wurde von Toshiba und dem Internationalen Forschungsinstiut für die Stilllegung von kerntechnischen Anlagen (IRID) in Japan entwickelt.
Fernsteuerung
Der Roboter soll sich in dem 6,4 Meter hoch stehenden verstrahlten Wasser im Reaktorbehälter auf die Suche machen. Ein Team aus Technikern und Wissenschaftlern steuert den Roboter fern. Alle Bilder und Daten werden direkt über das Kabel weitergegeben und ausgewertet.
Bisher kein Erfolg
Der Betreiberkonzern Tepco hatte im Februar mehrere Roboter zunächst in den Reaktor 2 und im März in den Reaktor 1 geschickt. Wegen der Trümmer und der extrem hohen Strahlung im Inneren erbrachten die Roboter jedoch bislang nicht den erhofften Erfolg bei der Suche nach dem geschmolzenen Brennstoff.
Erste Datensammlung im Reaktor 3
Tepco muss wissen, wo sich der Brennstoff in jedem der drei havarierten Reaktoren befindet, um herauszufinden, was die beste und sicherste Methode ist, ihn herauszuholen. Eine vollständige Stilllegung der Atomruine Fukushima dürfte Schätzungen zufolge etwa 30 bis 40 Jahre dauern.