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Konflikte

Jemen: Offizier stirbt nach Drohnenangriff

13. Januar 2019

Nach einem Drohnenangriff auf eine Militärparade ist ein hoher Geheimdienstmitarbeiter an seinen Verletzungen gestorben. Die Hoffnungen auf einen Waffenstillstand oder gar ein Ende des Krieges werden geschmälert.

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Jemen, Provinz Lahaj: Soldaten inspizieren die Szene eines Angriffs der Houthi-Drohne auf die Militärparade der Luftwaffenbasis al-Anad
Soldaten untersuchen den Schauplatz des DrohnenangriffsBild: Reuters/Stringer

Nach einem Drohnenangriff auf einen Stützpunkt der jemenitischen Regierung ist nun auch ein Mitglied des Führungszirkels unter den Todesopfern. Brigadegeneral Saleh Tamah erlag seinen schweren Verletzungen in einer Klinik. Mindestens fünf weitere Soldaten waren bei der Attacke auf die Luftwaffenbasis Al-Anad in der Nähe der Hafenstadt Aden am Donnerstag getötet worden. Mindestens elf Menschen wurden verletzt, darunter weitere hochrangige Militärangehörige. Der stellvertretende Generalstabschef Saleh al-Sandani und der Gouverneur der Provinz Lahidsch, Ahmed Abdulla al-Turki, wurden laut offiziellen Angaben zur Behandlung nach Saudi-Arabien gebracht.

Huthis wollen Drohnenangriffe ausbauen

Zu der Attacke hatten sich die schiitischen Huthi-Rebellen bekannt. Sie drohten am Sonntag mit weiteren Drohnenangriffen. Der Sprecher der Rebellen, Yahja Sarea, sagte, der tödliche Schlag sei eine "legitime Operation gegen Agression" gewesen. Seine Bewegung baue einen Vorrat an lokal produzierten Drohnen auf. "Bald werden unsere strategischen Bestände groß genug sein, um gleichzeitig mehrere Drohnenoperationen an verschiedenen Fronten durchzuführen", sagte Sarea gegenüber Journalisten in der von den Huthis kontrollierten Hauptstadt Sanaa.

Jemen, Provinz Lahaj: Soldaten inspizieren die Szene eines Angriffs der Houthi-Drohne auf die Militärparade der Luftwaffenbasis al-Anad
Blutflecken auf dem Boden dieser Tribüne zeugen vom Drohnenangriff während der MilitärparadeBild: Reuters/Stringer

Zehn Millionen Menschen im Jemen hungern

Die Huthi-Rebellen, die mutmaßlich vom Iran unterstützt werden, stehen auf der einen Seite des seit 2015 wütenden Krieges. Auf der anderen Seite stehen die sunnitischen Truppen von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi, die von Saudi-Arabien und anderen Ländern unterstützt werden. Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO kamen in dem Konflikt bereits mehr als 10.000 Menschen ums Leben, darunter Tausende Zivilisten. Nichtregierungsorganisationen gehen von bis zu fünf Mal so vielen Opfern aus. Zehn Millionen Menschen im Jemen leiden nach UN-Angaben unter Hunger.

Ein Waffenstillstand rückt in weite Ferne

Im Dezember hatten sich Vertreter beider Parteien zu Gesprächen in der schwedischen Hauptstadt getroffen und mehrere Vereinbarungen ausgehandelt. Dies hatte Hoffnungen auf einen dauerhaften Waffenstillstand und ein Ende des blutigen Konflikts geweckt. Die Waffenruhe ist jedoch äußerst brüchig, insbesondere in der Hafenstadt Hudaida. Dort warteten UN-Beobachter, die eigentlich die Einhaltung der Waffenruhe überwachen sollen, am Sonntag vergeblich auf Huthi-Vertreter. Nach Informationen der Nachrichtenagentur AFP boykottierten die Rebellen das Treffen, weil sie den Beobachtern vorwerfen, von den vereinbarten Zielen abzuweichen.

ehl/WW (afp, dpa, rtr)