1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Jemens Präsident feuert hochrangige Militärs

7. April 2012

Sechs Wochen nach seiner Amtsübernahme hat Jemens Präsident Hadi hochrangige Gefolgsleute seines Vorgängers Saleh entlassen.

https://p.dw.com/p/14Z8G
Jemens Präsident Hadi winkt grüßend bei einem Auftritt im Parlament (Foto: dapd/AP)
Bild: dapd

Wie die amtliche jemenitische Nachrichtenagentur SABA meldete, erließ Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi ein Dekret, mit dem er den Kommandeur der Luftwaffe, Mohammed Saleh al-Ahmar, und den Kommandeur der Spezialkräfte der Präsidentengarde, Tarek Mohammed Saleh, ihrer Aufgaben entband.

Al-Ahmar ist der Halbbruder und Saleh der Neffe des langjährigen Präsidenten Ali Abdallah Saleh, der unter dem Druck monatelanger Proteste am 21. Februar die Macht an seinen vormaligen Stellvertreter Hadi abgeben hat. Saleh hatte den Jemen 33 Jahre lang mit harter Hand regiert. Er hält sich weiter in dem ärmsten der arabischen Länder auf und ist noch Vorsitzender der mächtigen früheren Regierungspartei. Die Opposition wirft Saleh vor, weiterhin die Geschicke des Jemen  bestimmen zu wollen.

Auch Gouverneure entlassen 

Präsident Hadi wechselte ferner die Gouverneure von vier Provinzen aus, darunter einen engen Saleh-Getreuen. Andererseits beließ Hadi Salehs Sohn und Neffen sowie weitere Anhänger seines Vorgängers auf ihren Posten als Oberkommandeure wichtiger Militäreinheiten. Sein Amt abgeben musste auch der Gouverneur der südlichen Provinz Abjan, in der sich ein regionaler Flügel des Terrornetzwerks Al-Kaida festgesetzt hat. Immer wieder kommt es im Süden des Jemen zu Terroranschlägen und blutigen Kämpfen zwischen der Armee und radikal-islamischen Extremisten.

Massendemonstration gegen Präsident Saleh im Jemen (Foto: Reuters)
Massendemonstration gegen Präsident Saleh im JemenBild: Reuters

Der Machtwechsel im Jemen nach langen Protesten und Kämpfen war einer der blutigsten des sogenannten Arabischen Frühlings. Salehs Abgang kam schließlich auf Vermittlung Saudi-Arabiens zustande. Hadi hatte im Februar als einziger Kandidat die Präsidentenwahl mit mehr als 99 Prozent der Stimmen gewonnen. Er soll zwei Jahre im Amt bleiben und den politischen Reformprozess überwachen. Dann soll es eine neue Verfassung und Parlamentswahlen geben.

wl/fab (afp,rtr,dapd)