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Johannes Floors sprintet zu Gold

Jörg Strohschein mit dpa und sid
3. September 2021

Johannes Floors hat bei den Paralympics in Tokio seinen Ruf als schnellster Mann auf zwei Prothesen unterstrichen. Zudem gibt es einige weitere Silber- und Bronzemedaillen für das deutsche Team.

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Johannes Floors
Endlich geschafft: Sprinter Johannes Floors holt sich Gold im SprintBild: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Prothesensprinter Johannes Floors hat sich seinen Traum vomParalympics-Sieg erfüllt. Der 26-Jährige holte sich auf seiner Paradestrecke 400 Meter in 45,85 Sekunden sein erstes Einzelgold und schnappte sich damit nach Bronze über 100 Meter seine zweite Medaille in Japan. Floors kam in der Startklasse T62 mit einem Vorsprung von über zwei Sekunden ins Ziel und verpasste die schnellste je auf Prothesen gelaufene Zeit auf der Stadionrunde von Oskar Pistorius nur um 78 Hundertstel. Floors hatte bereits 2016 in Rio mit der Prothesenstaffel über 4 x 100 Meter Gold geholt.

Irmgard Bensusan fehlen elf Hundertstel zu Gold

Erneut knapp an ihrem ersten Paralympics-Sieg vorbei schrammte Irmgard Bensusan. Die 30-Jährige wurde über die 100 Meter wie schon über die doppelte Distanz in der Startklasse T64 Zweite hinter Marlene van Gansewinkel. Mit einer Zeit von 12,89 Sekunden war Bensusan elf Hundertstel langsamer als die siegreiche Niederländerin. Für Bensusan war es die insgesamt fünfte Silbermedaille, schon in Rio war sie dreimal Zweite. 

Natascha Hiltrop holt sich die zweite Silbermedaille

Sportschützin Natascha Hiltrop hat nach Gold mit dem Luftgewehr nun Silber im 50-Meter-Dreistellungswettkampf mit dem Gewehr gewonnen. Die 29-Jährige wurde am 10. Wettkampftag in Tokio mit 457,1 Punkten Zweite knapp hinter der Chinesin Cuiping Zhang (457,9). Vor dem letzten Schuss lang Hiltrop nach auf Gold-Kurs, dann zielte sie mit einer 8,7 im Vergleich zur Chinesin (10,3) zu ungenau. "Der letzte Schuss hätte besser sein können", sagte sie. "Bei den letzten Schüssen war der Pulsschlag ein wenig zu hoch. Ich konnte das Gerät dadurch nicht mehr ganz ruhig halten. Aber ich bin vollauf zufrieden."

Bronze ging an die Inderin Avani Lekhara (445,9). Hiltrop holte am Mittwoch die erste Goldmedaille für die deutschen Para-Schützen seit den Spielen in Athen 2004.

Ali Lancin holt Bronze bei Paralympics-Debüt

Der oberschenkelamputierte Sprinter Ali Lacin hat bei den Paralympics über 200 Meter die Bronzemedaille gewonnen. Der beidseitige Prothesen-Läufer wurde in 24,64 Sekunden Dritter und holte bei seinem Paralympics-Debüt gleich die erste Medaille. Gold gewann der Südafrikaner Ntando Mahlangu (23,59) vor dem Briten Richard Whitehead (23,99).

Schwimmerin Schott gewinnt zum dritten Mal Bronze

2020 Tokyo Paralympics - Verena Schott
Dreimal Bronze in Tokio: Para-Schwimmerin Verena SchottBild: Adam Pretty/Getty Images

Die 33 Jahre alte Verena Schott schlug in der Startklasse S6 über 100 Meter Rücken in 1:21,16 Minuten als Dritte an und blieb damit 27 Hundertstel unter dem vorherigen Weltrekord. "Ich habe angeschlagen und einfach nur drei Namen gesehen. Dann habe ich gehofft, dass einer davon meiner ist", sagte Schott, die nach ihrem vierten Rennen in Japan völlig erschöpft war, im ZDF: "Ich möchte doch schon gerne nach Hause. Ich bin ziemlich fertig."  Zur Siegerin Elizabeth Marks aus den USA, die eine neue Bestmarke aufstellte, fehlten ihr 1,59 Sekunden. Schott hatte zuvor bereits über 100 Meter Brust und 200 Meter Lagen jeweils Bronze gewonnen.

Welt- und Europameister Taliso Engel sowie Elena Krawzow hatten am Mittwoch jeweils über 100 Meter Brust triumphiert und die ersten deutschen Goldmedaillen seit London 2012 geholt. 

Sprint-Staffel scheidet trotz Sieg im Vorlauf aus

Die deutsche 4 x 100-Meter-Sprintstaffel ist trotz einer starken Leistung ausgeschieden. Das Quartett Marcel Böttger, David Behre, Lindy Ave und Merle Menje gewann inklusive Böttgers Guide Alexander Kosenkow mit 48,21 Sekunden zwar seinen Vorlauf. Ins Finale zogen aber nur die vier Zeitschnellsten aller drei Vorläufe ein - und die deutsche Staffel verbuchte nur die fünftbeste Zeit.

"Natürlich schmerzt der fünfte Platz, aber wir sind eine supergute Zeit gelaufen und gehen erhobenen Hauptes", sagte Behre nach dem letzten Rennen seiner erfolgreichen Karriere: "Das war ein versöhnlicher Abschluss." Auch der frühere Olympia-Teilnehmer Kosenkow war zufrieden: "Wir sind gestern zum ersten Mal in einem Wettkampf eine Kurve gelaufen. Von daher war es weltklasse."