Jordanien will "gnadenlosen Krieg" gegen IS
5. Februar 2015"Diese Terrororganisation bekämpft nicht nur uns, sondern den gesamten wirklichen Islam und seine Werte", zitierte die staatliche jordanische Nachrichtenagentur Petra König Abdullah II. (im Artikelbild mit einem militärischen Berater).
"Wir kämpfen diesen Krieg, um unseren Glauben, unsere Werte und unsere menschlichen Prinzipien zu schützen. Und unser Krieg wird gnadenlos sein, wir werden diese Clique von Kriminellen suchen und in ihren eigenen Häusern angreifen. Das Blut des Märtyrerhelden Muas al-Kassasba wird nicht umsonst gewesen sein, und die Antwort Jordanien und seiner Armee auf den kriminellen und feigen Akt gegen unseren Sohn wird hart sein", kündigte der Monarch an.
Grausamer Mord
Die Terroroganisation "Islamischer Staat" (IS) hatte am Dienstag ein Video verbreitet, in dem zu sehen ist, wie der jordanische Militärpilot al-Kassasba bei lebendigem Leib verbrannt wird. Die Gräueltat ereignete sich vermutlich schon Anfang Januar. In einer ersten Reaktion auf die Veröffentlichung des Mordvideos hatte Jordanien zwei zum Tode verurteilte Islamisten hingerichtet, darunter die Al-Kaida-Terroristin Sadschida al-Rischawi. Der 26-jährige Pilot war im Dezember in die Hände des IS geraten, als sein Kampfflugzeug über Syrien abgestürzt war, nach jordanischen Angaben wegen eines technischen Defekts an der Maschine.
Im Jordanien löste der barbarische Mord Wut, Trauer und Entsetzen aus. Laut Medienberichten gingen vielerorts Bürger auf die Straßen und feierten al-Kassasba als Helden. Muslime beteten für ihn in Moscheen, die christlichen Kirchen ließen die Glocken läuten. Die Regierung ordnete eine Staatstrauer an.
Emirate beenden Angriffe
Jordanien gehört zu der von den USA geführten internationalen Koalition gegen den IS und beteiligt sich an den Luftangriffen auf die Dschihadisten in Syrien. Nach Informationen der Agentur Reuters haben die Vereinigten Arabischen Emirate ihre Luftangriffe gegen die Terrormiliz dagegen eingestellt. Dies sei kurz nach dem Absturz al-Kassasbas geschehen, meldete Reuters unter Berufung auf US-Regierungskreise. Gründe für den Rückzug wurden nicht mitgeteilt. Das US-Verteidigungsministerium lehnte eine Stellungnahme ab.
Nach Angaben der USA gehören der Anti-IS-Koalition mehr als 60 Staaten an. An den Luftangriffen auf die Islamisten in Syrien beteiligen sich demnach neben Jordanien noch Saudi-Arabien, Katar und Bahrain. Die Einsätze im Irak werden zudem von Australien, Großbritannien, Frankreich und Kanada geflogen.
wl/gri (dpa, rtr)