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US-Justiz klagt mutmaßlichen Bombenleger an

21. September 2016

Bomben im Schnellkochtopf, verdächtige Notizen in einem Heft und Schüsse auf US-Polizisten - die Anklage gegen den mutmaßlichen Attentäter von New York steht.

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New Jersey Verhaftung Ahmad Khan Rahami
Verletzt auf einer Bahre liegend wird der mutmaßliche Bombenleger in Gewahrsam genommenBild: Reuters/Courtesy WABC-TV

Es geht um den Einsatz von Massenvernichtungswaffen und einen Anschlag auf öffentliche Orte. Die Explosion eines Sprengsatzes im Ausgehviertel in Manhattan mit rund 31 Verletzten habe "bedeutende Verletzungen und Sachschäden in Höhe mehrerer Millionen Dollar" angerichtet, heißt es in der Anklageschrift der Staatsanwaltschaft gegen den mutmaßlichen New Yorker Attentäter Ahmad Khan Rahami.

Die US-Justiz wirft Rahami zudem vor, auch die weiteren Sprengsätze in Manhattan sowie im Nachbarstaat New Jersey deponiert und bei seiner Festnahme auf Polizisten geschossen zu haben. In einem Heft, das Rahami während der Festnahme bei sich trug, entdeckten Ermittler gegen die US-Regierung gerichtete Notizen. Die USA "schlachteten" Dschihadisten im Irak sowie in Afghanistan, Syrien undden Palästinensergebieten ab, heißt es darin.

"... das Geräusch der Bomben"

Der islamistische Extremist Anwar al-Awlaki, der Armeepsychologe Nidal Malik Hasan, der in der Militärbasis Fort Hood (Texas) 13 Menschen getötet und 42 verletzt hatte sowie der getötete Al-Kaida-Anführer Osama bin Laden werden gelobt. "So Gott will, wird das Geräusch der Bomben auf den Straßen gehört werden", heißt es am Ende des handschriftlichen Dokuments. Auch die Suche des FBI und die Angst, gefasst zu werden, werden den Ermittlern zufolge darin erwähnt.

Allein der rund 50 Kilogramm schwere Müllcontainer, in dem Rahami einen der Sprengsätze versteckt haben soll, sei durch die Wucht der Explosion mehr als 35 Meter weit geflogen. Fenster seien in bis zu drei Stockwerken Höhe geborsten. Der wohl aus einem Schnellkochtopf gebaute Sprengsatz sei mit Stahlmuttern gefüllt gewesen. Das für den Bau der Bomben benötigte Material habe er seit Mitte Juni im Internet gekauft und sich nach New Jersey liefern lassen.

Keine Hinweise auf eine Terrorzelle

Die US-Sicherheitsbehörden gehen von einem Terrorakt aus. Nach Ansicht des FBI gibt es aber keine Hinweise auf eine Terrorzelle mit weiteren Mitgliedern. Die "New York Times" zitierte einen Ermittler mit den Worten: "Er ist so etwas wie ein Gespenst, ein Geist." In sozialen Netzwerken sei bislang wenig über Rahami gefunden worden.

Rahami war am Montag in Linden (New Jersey) gefasst worden - nur wenige Stunden, nachdem sein Fahndungsfoto veröffentlicht worden war. Am Montagabend wurde er zunächst wegen fünffachen Mordversuchs beschuldigt. Diese Anklage bezog sich auf den Schusswechsel, den er sich mit der Polizei vor der Festnahme geliefert hatte.

Bei dem Attentat waren am Samstag im New Yorker Stadtteil Chelsea 31 Menschen verletzt worden. Ein zweiter Sprengsatz in einem Schnellkochtopf ging nicht hoch. Am selben Tag explodierte in Seaside Park (New Jersey) eine Rohrbombe. In der Nacht zum Montag detonierte ebenfalls in New Jersey im Ort Elizabeth eine von fünf weiteren
Bomben als Spezialisten versuchten, diese zu entschärfen.

Das Thema dominiert weiterhin den US-Wahlkampf. Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton warf ihrem Konkurrenten Donald Trump vor, mit seiner Rhetorik den Nährboden für Terrorismus zu schaffen. Damit trage er zur Rekrutierung neuer Attentäter bei, erklärte sie. Trump fordert eine kompromisslose Bestrafung des mutmaßlichen Täters.

haz/jj (dpa, afp, rtr)