Jüdisches Leben in Ungarn: Zalaszentgrot
In Zalaszentgrot, einer Kleinstadt im Südwesten Ungarns, wurde bei Bauarbeiten ein einzigartiger jüdischer Schatz gefunden. Bald sollen die restaurierten Fundstücke im Museum ausgestellt werden.
Die Mühle in Tüskeszentpeter
Die Mühle in Tüskeszentpeter bei Zalaszentgrot, im Südwesten Ungarns. Viele Juden in dieser Gegend waren Mühlenbesitzer, Textil- oder Weinhändler. Diese Mühle war einst im Besitz der jüdischen Familie Keszler.
Der jüdische Friedhof
Der Eingang zum jüdischen Friedhof in Zalaszentgrot. Friedhofswärter ist Dezsö Bonyhard, der letzte jüdische Nachfahre von Holocaust-Überlebenden in der Kleinstadt.
Zwei Jahrhunderte jüdischer Geschichte
Der jüdische Friedhof in Zalaszentgrot - der älteste Grabstein ist aus dem Jahr 1796. Aus Österreich und Deutschland stammende aschkenasische jüdische Familien wurden im 18. Jahrhundert in der Stadt sesshaft.
Dezsö Bonyhard
Dezsö Bonyhard, der letzte Einwohner jüdischer Abstammung in Zalaszentgrot, hält das Buch des Vereins Chewra Kadischa, der Beerdigungsgesellschaft, in den Händen. Deren Mitglieder übten ihre Tätigkeit ehrenamtlich aus.
Hier stand eine Synagoge
Dieses Einfamilienhaus steht auf dem Grund, auf dem sich zwischen 1796 und 1955 die Synagoge der Gemeinde befand. Sie wurde 1955 abgerissen, kein einziges Foto der Synagoge blieb erhalten.
Die frühere jüdische Grundschule
Im Hof dieses Hauses wurde bei Bauarbeiten ein verrosteter Tresor mit fünf Schuhen und jüdischen liturgischen Objekten freigeschaufelt. Bis 1899 war hier die jüdische Grundschule beheimatet, später wurde das Gebäude in ein Wohnhaus umgewandelt.
Ein Rimon
Die Historikerin des Göcseji-Museums in Zalaegerszeg, Krisztina Erös, mit einem restaurierten Rimon. Die Rimonim sind krönende Aufsätze der beiden hölzernen Rollstäbe einer Tora-Rolle.
Ein Damenschuh
Eines der Fundstücke - ein lederner Damenschuh. Dieser wurde im ausgegrabenen Tresor neben zwei Paar Männerschuhen und jüdischen liturgischen Objekten gefunden.
Erinnern und Mahnen
Das Holocaust-Denkmal im jüdischen Friedhof in Zalaszentgrot. Es wurde 1948 aufgestellt, 211 Namen stehen darauf. Die Inschrift des Denkmals lautet: "Der Hass tötete sie, die Liebe trägt ihre Erinnerung weiter."