Kaffee stoppt Alzheimer
6. Juli 2009Kaffee trinken kann vor Demenz schützen. Zumindest wollen amerikanische Forscher in Tests mit Mäusen herausgefunden haben, dass Koffein den Gedächtnisverlust bei einer Alzheimer-Erkrankung stoppt. Sogar bereits auftretende Probleme mit der Erinnerungsfähigkeit können nach Angaben der Wissenschaftlern rückgängig gemacht werden.
So berichten die Forscher vom Alzheimer's Disease Research Center der Universität von South Florida, dass Koffein die Konzentration des sogenannten A-beta-Proteins verringert. Die unlöslichen Eiweißaggregate aus A-beta-Protein lagern sich vor Nervenzellen und in Blutgefäßen ab, zerstören nach und nach die Gedächtnisregionen und gelten als eine der Hauptursachen für Alzheimer.
Koffein vermindere die Konzentration dieser schädlichen A-beta-Proteine und so entstünden nachweislich auch weniger unerwünschte Ablagerungen, berichten die Wissenschaftler. "Die neuen Erkenntnisse zeigen, dass die Koffeingabe eine entwicklungsfähige Behandlungsmöglichkeit für bestehende Alzheimer-Erkrankungen sein könnte und nicht nur eine vorsorgliche Strategie", so Studienleiter Gary Arendash. "Koffein geht schnell ins Gehirn und scheint den Krankheitsprozess direkt zu beeinflussen."
Für die Studie wurde das Erbgut von 55 Mäusen so verändert, dass sie alle mit etwa 18 bis 19 Monaten – das entspricht in etwa dem Alter eines siebzigjährigen Menschen – Alzheimer-ähnliche Symptome zeigten. Die Hälfte der Tiere bekamen anschließend täglich so viel Koffein, wie in fünf Tassen Kaffee enthalten ist. Die anderen Versuchstiere erhielten ausschließlich Wasser. Nach zwei Monaten schnitten die Kaffee trinkenden Mäuse bei Gedächtnistests sehr viel besser ab als die Wasser-Mäuse. Verblüffenderweise war die Erinnerungsleistung der Koffein-Mäuse sogar ebenso gut wie die Gedächtnis-Fitness gesunder Tiere, wundern sich selbst die Forscher.
Autorin: Judith Hartl
Redakteur: Michael Gessat