Kameramann Douglas Slocombe ist tot
23. Februar 2016Douglas Slocombe ist in seiner Geburtsstadt London in einem Krankenhaus verstorben, wie seine Tochter Georgina mitteilte. Er hatte seine Karriere als freier Journalist und Fotograf begonnen. 1939 war Slocombe als Fotograf für ein Magazin in Polen, kurz bevor deutsche Truppen das Nachbarland überfielen.
Selbst vorübergehend von der Gestapo festgenommen, gelang es ihm dennoch, nach Warschau zu reisen. Dort filmte er am 1. September unter dem Schutz polnischer Truppen den deutschen Einmarsch. Über das Baltikum gelang ihm anschließend die Flucht nach Schweden.
Drei Mal für den Oscar nominiert - drei BAFTAS gewonnen
Nach dem Krieg arbeitete Slocombe an einigen britischen Filmklassikern der 1940er und 1950er Jahre mit, unter anderen mit Schauspieler Alec Guinness. In den 1960er Jahren war er für die Kameraführung des 2003 neuverfilmten Klassikers "The Italian Job" (zu dt.: "Charlie staubt Millionen ab") verantwortlich. Drei Mal wurde er für den Oscar nominiert. Den begehrten britischen Filmpreis BAFTA gewann Slocombe drei Mal, darunter 1974 für "The Great Gatsby" (Der große Gatsby).
Indiana Jones
Als er fast 70 Jahre alt war, wählte ihn US-Regisseur Steven Spielberg als Kameramann für drei Filme seiner "Indiana Jones"-Reihe aus. Auch beim James-Bond-Film "Sag niemals nie" mit Sean Connery war Slocombe für die Kameraführung verantwortlich.
se/ml (afp, ap, rtre)