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Politik

Kanzlerin fordert schärfere Corona-Maßnahmen

25. November 2021

Angela Merkel will nicht warten, bis ihr mutmaßlicher Nachfolger im Amt ist: Jetzt müsse gehandelt werden, um in der Pandemie nicht die Kontrolle zu verlieren.

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Angela Merkel
"Wir brauchen mehr": Bundeskanzlerin Angela MerkelBild: John MacDougall/picture-alliance/AP

Angesichts der weiteren Zuspitzung der Corona-Lage dringt die geschäftsführende Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf zusätzliche Maßnahmen. "Hier zählt jeder Tag", sagte Merkel auf einer Pressekonferenz nach einem Treffen mit dem polnischen Ministerpräsidenten Mateusz Morawiecki in Berlin. Welche Maßnahmen genau sie anstrebe, sagte die Kanzlerin nicht - sicher sei für sie aber: "Wir brauchen mehr."

Merkel verwies auf Kontaktbeschränkungen, die in anderen Ländern beschlossen wurden. Sie habe darüber auch mit ihrem mutmaßlichen Nachfolger, dem derzeitigen Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) gesprochen. Es sei darum gegangen, in der aktuellen Übergangsphase notwendige Schritte gemeinsam auf den Weg zu bringen.

"Sehr aufmerksam gehört"

Scholz hatte am Mittwoch bei der Vorstellung des Ampel-Koalitionsvertrages angekündigt, er wolle im Kanzleramt einen Bund-Länder-Krisenstab zur Corona-Pandemie einrichten. "Sehr aufmerksam" habe sie diese Ankündigung gehört, sagte die scheidende Kanzlerin. Dies könne man bereits jetzt "gemeinsam bewerkstelligen".

Olaf Scholz
Will einen Corona-Krisenstab einrichten: der mutmaßliche künftige Regierungschef Olaf Scholz (Archivbild)Bild: Clemens Bilan/Getty Images

Bisher ist geplant, dass Bund und Länder am 9. Dezember darüber beraten, ob das von den künftigen Koalitionsparteien SPD, Grüne und FDP im Bundestag geänderte Infektionsschutzgesetz nachgebessert werden muss. Mehrere Spitzenpolitiker, darunter Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), sprechen sich inzwischen dafür aus, den Termin vorzuziehen.

Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) starben in Deutschland in den vergangenen 24 Stunden weitere 351 Menschen an oder mit dem Coronavirus. Die Gesamtzahl der gemeldeten Toten überstieg damit den Wert von 100.000. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz erreichte mit 419,7 einen weiteren Rekordwert, in Sachsen stieg der Inzidenzwert erstmals in einem Bundesland auf mehr als 1000.

jj/gri (dpa, afp)