Kein größeres Engagement für Somalia
23. Juli 2010Es sollte eigentlich ein reiner Freundschaftsbesuch werden: Auf seiner kurzen Stippvisite in Ugandas Hauptstadt Kampala wollte Außenminister Guido Westerwelle Kontakte mit seinen afrikanischen Amtskollegen pflegen, die sich dort zum Gipfel der Afrikanischen Union treffen. Doch nach den blutigen Anschlägen islamischer Extremisten aus Somalia in Kampala vor knapp zwei Wochen war klar: Der Bürgerkrieg in Somalia würde ein wichtiges Thema des Westerwelle-Besuches werden. Und so kam es dann auch - doch mehr deutsches Engagement für Somalia wird es wohl erst einmal nicht geben.
Brückenkopf von Al-Kaida?
Seit einigen Jahren schon dominiert Somalia die Agenda der halbjährlichen Gipfeltreffen der Regierungschefs Afrikas. Diesmal findet das AU-Treffen ausgerechnet in der ugandischen Hauptstadt statt - dort, wo Selbstmordattentäter am Abend des WM-Endspiels Mitte Juli mehr als 70 Fußballfans in die Luft sprengten. Auch wenn sich die somalische Islamistengruppierung Al Shabaab zu dem Attentat bekannt hat, trauen ihr einige Experten einen solch professionellen Anschlag nicht zu. Und das nährt den Verdacht ausländischer Elemente innerhalb der Gruppe. Wer ist Al Shabaab – ist sie tatsächlich der Al-Kaida-Brückenkopf in Afrika ?
Parlamentswahl in Burundi
Knapp einen Monat nach der umstrittenen Präsidentenwahl in Burundi wird an diesem Freitag ein neues Parlament gewählt. Wie schon bei der Präsidentenwahl am 28. Juni boykottieren die wichtigsten Oppositionsparteien den Urnengang; sie werfen der Regierung Betrug bei den Kommunalwahlen im Mai vor. Daher besteht wenig Zweifel: Die Regierungspartei von Staatschef Pierre Nkurunziza dürfte eine komfortable Mehrheit erlangen. Beobachter befürchten, heute in der Opposition organisierte Ex-Rebellen könnten bald wieder zu den Waffen greifen.
Redaktion: Katrin Ogunsade