Kellerduell ohne Sieger
6. Dezember 2015"Ihr seid nicht Nikolaus - hört auf, Geschenke zu verteilen" war auf einem Spruchband der Stuttgarter Fans vor Spielbeginn zu lesen. Aber das Team des VfB war entweder zu gutherzig oder nicht abgeklärt genug. Trotz Führung gab es am Ende das zweite Unentschieden in dieser Saison. 1:1 (1:0) endete das Kellerduell zwischen den Schwaben und dem derzeit ebenfalls abstiegsbedrohten Klub Werder Bremen.
Im zweiten Spiel unter Interimstrainer Jürgen Kramny brachte Lukas Rupp (33. Minute) den Gastgeber zunächst in Führung. Bremens Anthony Ujah (71. ) sorgte für den Ausgleich. Durch das Unentschieden verharrt der VfB auf dem vorletzten Rang. Werder Bremen bleibt auf dem 15. Rang und stellte einen neuen Vereins-Negativrekord auf: Die Norddeutschen kassierten in den vergangenen 18 Spielen immer mindestens ein Gegentor.
Fahrlässige Chancenverwertung
Es entwickelte sich eine von Beginn an zerfahrene Partie. Beide Teams spielten verunsichert und machten schon in der Anfangsphase zahlreiche Aufbaufehler. Trainer Viktor Skripnik hatte Santiago Garcia und Alejandro Galvez zurück in die zweitschlechteste Verteidigung der Liga beordert, beide verliehen dem Abwehrverbund aber nicht die gewünschte Stabilität. Daniel Schwaab (11.), Timo Baumgartl (15.) und Timo Werner (22.) nutzten ihre guten Gelegenheiten in der Anfangsphase aber nicht.
Überraschend sicher präsentierte sich dagegen zunächst die Stuttgarter Defensive, die von den extrem schwachen Bremern aber auch kaum gefordert wurde. Nach seiner Gelbsperre überzeugte vor allem der kampfstarke Geoffrey Serey Dié im defensiven Mittelfeld der Schwaben. Werder erspielte sich im ersten Durchgang nicht eine einzige Torchance.
Wenige Chancen - ein Tor
Neben Serey Dié überzeugten beim VfB auch die Mittelfeldakteure Filip Kostic und Rupp, die an fast allen Offensivaktionen beteiligt waren. Das Flügel-Duo verantwortete auch die verdiente Führung von Kramnys Team. Nach einer starken Flanke des Serben hämmerte Rupp den Ball aus sieben Metern unhaltbar für Werder-Keeper Felix Wiedwald in die Maschen.
Sein Gegenüber Przemyslaw Tyton musste erst in der 59. Minute zum ersten Mal eingreifen, hatte mit dem schwachen Schuss von Bremens Ujah aber kaum Probleme. Rund zehn Minuten später machte es der Torjäger besser. Ein abgefälschter Schuss von Werder-Kapitän Clemens Fritz landete beim Nigerianer, der den Ball nur noch neben den bereits geschlagenen Tyton ins Tor schießen musste. "Das ist unglaublich ärgerlich, weil wir in der ersten Halbzeit die absolut dominierende Mannschaft waren. So ein Spiel musst du gewinnen", meinte VfB-Kapitän Christian Gentner.
Vierter Saisonsieg für Darmstadt
In der letzten Partie des 15. Spieltags sammelte Darmstadt 98 weiter fleißig Punkte für den Klassenerhalt. Im Hessen-Derby bei Eintracht Frankfurt setzten sich die "Lilien" mit 1:0 (1:0) durch. Kapitän Aytac Sulu ist mit seinem elften Tor der erfolgreichste Verteidiger der Liga. Durch den Sieg bleiben die Teams auf Platz zwölf (Darmstadt) und 13. Es war eine hitzige Partie mit sieben Gelben Karten. Kurz vor Spielende brannten Eintracht-Fans Darmstadt-Fahnen ab. Das Spiel musste kurzzeitig unterbrochen werden. Tore, strittige Szenen, die Stimmung - all das können Sie in unserem Liveticker nochmals nachlesen.
sw (mit dpa, sid)