Klirrende Kälte in Europa
Eisige Temperaturen machen vielen Europäern zu schaffen. Für Obdachlose ist die Kälte lebensgefährlich. Sie bringt aber auch Schnee auf Palmen, Skier in den Vatikan und Nachsicht beim Verhüllungsverbot in Österreich.
Etwas Warmes braucht der Mensch
Bei arktischer Kälte sind in den vergangenen Tagen mehrere Menschen erfroren: in Frankreich, Lettland und Polen. Freiwillige versuchen vielerorts, Obdachlosen zu helfen: Hier im ausrangierten Bus "Ikarus" in Gdansk in Polen können sie sich aufwärmen, bekommen eine heiße Suppe und werden medizinisch versorgt.
Wer jetzt kein Haus hat
Bei extremen Temperaturen besteht für Obdachlose Lebensgefahr. In Brüssel will ein Bezirk Wohnungslose in Gewahrsam nehmen, wenn sie sich nicht freiwillig in Unterkünfte begeben. In Deutschland haben viele Städte Zusatz-Schlafplätze geschaffen. Nicht ganz so kalt ist es in Rom, wo dieser Mann sein Zelt vom ungewohnten Schnee freiräumt.
Auf Skiern über den Petersplatz
Vor dem Petersdom findet im Sommer bei brütender Hitze jeden Mittwoch die Papstaudienz statt. Den Schneefall jetzt nutzte ein Mann, um den Platz auf Skiern zu überqueren. Mittlerweile hat die Kälte auch Süditalien erreicht: In Neapel wurden Zug- und Flugverbindungen gestrichen.
Verhüllung gestattet
Nur noch die Augen sind zu sehen bei dieser Radfahrerin in Wien. Ein Kopfschutz, der auch das Gesicht bedeckt, kann bei arktischen Temperaturen vor Erfrierungen schützen. Österreich hat Nachsicht beim Verhüllungsverbot angekündigt, das auf das Tragen von Burkas und Nikabs zielt. Bei Eiseskälte soll niemand belangt werden, der sein Gesicht zum Schutz verhüllt.
Rutschige Straßen
In vielen Ländern kam es zu Verkehrsbehinderungen und Unfällen. In Schweden kollidierte das Fahrzeug von Ministerpräsident Stefan Löfven mit einem querstehenden Laster, niemand wurde verletzt. Im norddeutschen Lüneburg (Foto) kam ein Pkw von der Fahrbahn ab, verletzte eine Radfahrerin und prallte gegen einen Baum.
Schneeräumen in Griechenland
Auch in Griechenland waren Räumfahrzeuge im Einsatz, um die Straßen verkehrssicher zu machen. Betroffen sind hier allerdings nur der Norden und die Mitte des Landes. Viele Kinder bekamen schulfrei. Für den Süden dagegen wurden frühlingshafte Temperaturen gemeldet.
Eisige Verhältnisse auf den Wasserwegen
Was hier auf dem Genfer See in der Schweiz malerisch aussieht, legt andernorts die Schifffahrt lahm. Auf der Oder bildeten sich in der Nacht Treibeisschollen, der Wasserweg wurde gesperrt. Ob Eisbrecher zum Einsatz kommen, die auf deutscher und polnischer Seite des Grenzflusses bereit liegen, ist noch offen.
Palmen im Schneegestöber
Im französischen Nizza, wo sonst Sonne, Sand und Wasserfreuden locken, gingen heftige Schneeschauer nieder. In Frankreich nennt man das gegenwärtige Wetterphänomen "Moskau-Paris", weil die eisige Luft aus Russland nach Westeuropa kommt.
Kältebad in London
In Großbritannien heißt die Wetterlage "Beast of the East", das Biest aus dem Osten, das die sibirische Kälte auch ins Vereinigte Königreich bringt. Der britische Wetterdienst erwartet die kälteste Woche seit vielen Jahren. Bis jetzt jedenfalls noch nicht zu kalt für diesen Schwimmer, der im Londoner Hyde Park im Schnee ein Bad genommen hat.
Schwäne brauchen keine warmen Socken
Die meisten Wildtiere überstehen die eisigen Temperaturen gut ohne die Hilfe des Menschen, teilte der Naturschutzbund (NABU) mit. Schwäne, die sich wie hier im Hafen von Stockholm gegen den eisigen Wind aufplustern, mache es auch nicht aus, barfuß übers Eis zu laufen. Ein raffiniertes Wärmetauschersystem in Beinen und Füße schütze sie.