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Komet ISON ist auf dem Weg zur Sonne

27. November 2013

Der Komet ISON hält Wissenschaftler und Hobby-Astronomen weltweit in Atem. Mit rund 440.000 Stundenkilometern rast der vom Zerplatzen bedrohte Schweifstern Richtung Sonne. Wird er den Vorbeiflug an ihr überstehen?

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Komet Ison, NASA-Aufnahme
Bild: picture-alliance/Photoshot

Sicher ist: Bislang erwies sich ISON als überraschend widerstandsfähig. Auf aktuellen Bildern der Sonnensonde SOHO waren nach Angaben von Wissenschaftlern jedenfalls keine deutlichen Auflösungserscheinungen des Kometen auszumachen.

Klassisch mit zwei Schweifen

Die Aufnahmen zeigten vielmehr "das Erscheinungsbild eines Kometen mit zwei Schweifen, wie man es jetzt erwarten kann", sagte Astronom Hermann Böhnhardt vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung im niedersächsischen Katlenburg-Lindau. Sollte ISON die kurz bevorstehende Sonnenumrundung überstehen, dürfte er im Dezember ein prächtiges Schauspiel am Himmel bieten.

Schicksalsstunde für einen Himmelskörper

Wie andere Kometen auch besteht ISON größtenteils aus gefrorenem Wasser und tiefgekühlten Gasen. Der Komet soll am Donnerstagabend gegen 20 Uhr mitteleuropäischer Zeit der Sonne mit einem Abstand von etwa 1,2 Millionen Kilometern ungewöhnlich nahe kommen. Seine Oberfläche wird sich auf mindestens 2000 Grad aufheizen.

Verdampfen oder wieder auftauchen

Dabei wird sich sein Schicksal entscheiden: Der Schweifstern könnte zerplatzen und sogar vollständig verdampfen. Möglich ist aber auch, dass ihm die Sonne lediglich kräftig einheizt - in diesem Fall würde ISON von der Erde aus gesehen nach der Umrundung wieder auf der anderen Sonnenseite auftauchen.

Der Komet ist rund 4,6 Milliarden Jahre alt und stammt aus dem Randbezirk unseres Sonnensystems. Vor gut einem Jahr war er entdeckt worden.

haz/gmf (dpa, afp)