Das Establishment hofft auf Rubio
Die rhetorische Ohrfeige vom Papst, seine abfälligen Äußerungen über seine Mitbewerber, seine oft profane Sprache - alles das hat Donald Trump nicht geschadet. Bislang zumindest. Bei den Vorwahlen in South Carolina wurde er seiner Favoritenrolle gerecht. Sollte Trump in einer Woche beim sogenannten Super Tuesday ebenfalls siegen, wird es für das republikanische Partei-Establishment immer schwieriger, die Nominierung Trumps zu verhindern. Der New Yorker Milliardär weiß dies. Er wird deshalb an seiner Strategie der bewussten Tabubrüche festhalten, Kritik als "political correctnes" abtun, die Konkurrenten mit Kübeln voller Spott und Häme übergießen.
Nach dem Ausscheiden von Jeb Bush aus dem Rennen fokussiert sich die Hoffnung des Establishments und der moderaten Parteibasis auf Marco Rubio. In South Carolina erreichte der junge Senator aus Florida einen beachtlichen zweiten Platz. Bei seiner Dankesrede an seine Anhänger fand er nur freundliche Worte für "Jeb". Nicht ohne Hintergedanken. Sicher hofft er, dass ein Teil der Anhänger seines bisherigen Mitbewerbers bei den kommenden Abstimmungen ins Rubio Lager überlaufen.
Trotz des schlechten Abschneidens weiter machen: Das scheint das Motto von Ben Carson und John Kasich zu sein. Amerikanische Medien beschuldigen sie, eine Art "Zombie"-Wahlkampf zu betreiben. Denn ihren Chancen am Ende als Sieger aus dem Rennen zu gehen seien gleich Null.
Wirklich zufrieden mit dem Ausgang der Vorwahlen in South Carolina kann auch der konservative Senator aus Texas, Ted Cruz, nicht sein. Er schnitt als dritter ab. Seine Versuche, Donald Trump als Liberalen anzuschwärzen, hat dieser abgewehrt. Cruz muss sich etwas Neues einfallen lassen. Die Schlammschlacht um die Nominierung der Republikanischen Partei geht weiter.
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