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Ein sympathischer Überflieger

Thomas Klein7. Dezember 2014

Der FC Augsburg eilt von Sieg zu Sieg. Gegen Köln bejubeln Fans und Verantwortliche bereits den achten Saisonerfolg. Der FCA grüßt derzeit von Platz drei und das ist keine Überraschung, meint DW-Reporter Thomas Klein.

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Bundesliga Köln vs Augsburg 06.12.2014
Bild: Patrik Stollarz/AFP/Getty Images

Der FC Augsburg begeistert und beeindruckt momentan den Rest der Bundesliga. Viermal in Folge ging das Team von Trainer Markus Weinzierl als Sieger vom Platz - Vereinsrekord! Seit dem 2:1-Erfolg in Köln belegt der FCA mit Platz drei sogar einen direkten Champions-League-Platz. Manch ein Fan reibt sich verwundert die Augen, wenn er auf die Tabelle schaut: Borussia Dortmund steckt laut eigener Aussage im Abstiegskampf, Schalke macht mit inkonstanten Leistungen auf sich aufmerksam - die eigentlichen "Bayern-Jäger" sind momentan nicht ganz auf der Höhe. Trotz der Platzierung will in Augsburg bisher niemand etwas vom internationalen Geschäft wissen. "Wenn wir nächste Woche auch noch die Bayern schlagen, können wir darüber reden", sagte der Matchwinner von Köln Alexander Esswein mit einer gehörigen Portion Ironie in der Stimme.

Erfolgsgarant Stefan Reuter

Doch der Erfolg von Augsburg ist kein Zufall, sondern das Resultat von harter und konstanter Arbeit. Mit Weinzierl als Chef an der Seitenlinie schüttelte der FCA das Image eines Abstiegskandidaten ab. Nach anfänglichen Schwierigkeiten wurde dem 39 Jahre alten Erfolgstrainer mit Stefan Reuter ein ebenfalls junger, aber mindestens genauso engagierter Geschäftsführer Sport zur Seite gestellt. Der Welt- und Europameister ist ein weiteres Teil im Augsburger Erfolgspuzzle.

Mit Fachkompetenz und sympathisch ruhiger Arbeitsweise haben Reuter und Weinzierl den Klub stetig weiterentwickelt. Die Spieler fühlen sich, nach eigenem Bekunden, richtig wohl im Augsburger Umfeld - Spaß und hohe Einsatzbereitschaft sind die Folge. Gegen Köln drehte die Weinzierl-Elf bereits zum dritten Mal in dieser Saison einen 0:1-Rückstand. Die Augsburger haben die Ruhe weg und vor allem die Geduld auf ihre Chance zu warten - Beim FCA wird niemand so schnell nervös, das ist bemerkenswert.

Thomas Klein
Bild: Cordula Luckassen

Stars sucht man bei den bayerischen Schwaben vergeblich, aber das ist Teil des Konzeptes. Klar, das Geld für Weltstars á la Arjen Robben, Marco Reus oder Manuel Neuer ist schlichtweg nicht da, doch die Mannschaft definiert sich sowieso nicht über Einzelne, sondern besticht durch eine beeindruckende Geschlossenheit auf und neben dem Platz. Und jetzt steht der Klub eben auf dem dritten Tabellenplatz - verdientermaßen! Man sei "euphorisch-bodenständig", gab Tobias Werner nach dem Köln-Spiel zu Protokoll.

"Wenn´s läuft, dann läuft´s"

Mit viel Selbstbewusstsein gehen die Augsburger nun in das Duell gegen den Rekordmeister am kommenden Samstag. Eigentlich eine klare Sache, möchte man meinen. Doch Weinzierl konnte die Bayern schon einmal ärgern und zwar am 5. April dieses Jahres. Damals verpasste er dem Deutschen Meister nach 53 Spielen die erste Niederlage. Und Weinzierl scheint sich seiner Sache "sehr sicher" zu sein. Immerhin verwettete er ein Essen mit Stefan Reuter auf einen Erfolg gegen den Tabellenführer. Warum soll Augsburg nicht auch gegen die großen Bayern überraschen können? Weinzierl: "Wenn´s läuft, dann läuft´s eben!"