Kosten für einen Elfmeterpunkt: 122,92 Euro
8. Dezember 2015Der Satz wird Rolf Rüssmann zugeschrieben: "Wenn wir hier nicht gewinnen, dann treten wir ihnen wenigstens den Rasen kaputt!" Dass man auch den Rasen kaputt treten kann, gerade um zu gewinnen, bewies der Augsburger Torhüter Marwin Hitz am vergangenen Samstag.
Im Bundesliga-Spiel des 1. FC Köln gegen seinen Verein pfiff Schiedsrichter Daniel Siebert Elfmeter. Die Entscheidung umstritten zu nennen, ist verniedlichend. Es war eine krasse Fehlentscheidung. Marvin Hitz schnappte sich den Ball und redete auf dem Elfmeterpunkt stehend auf Siebert ein. Während er noch diskutierte, bohrte er mit seinem Schuh einen tiefes Loch in den Elfmeterpunkt. Der Kölner Stürmer Anthony Modeste verschoss, Augsburg gewann 1:0.
Für Material + Lohn + Steuer
Für seine unsportliche Aktion erhielt Hitz jetzt eine Rechnung in Höhe von 122,92 Euro. Das seien die Kosten für die Instandsetzung des Rasens in der Kölner Fußball-Arena, sagte Hans Rütten, Geschäftsführer der Kölner Sportstätten GmbH. "Streng genommen ist das mutwilliges Zerstören von Eigentum der KSS, also Sachbeschädigung", fügte er hinzu. Die Rechnung setze sich aus einem Quadratmeter Sportrasen, zwei Facharbeiterstunden und der Umsatzsteuer zusammen.
"Es geht mir nicht um das Geld. Aber ein bisschen Strafe schadet nicht", sagte Rütten. Wenn Marwin Hitz zahle, werde der Betrag einer Kölner Kinderklinik gespendet.
Hitz selbst kündigte inzwischen an, die Rechnung zu begleichen und den Kölnern auch einen Rasenmäher zu schenken.
Der DFB wird in diesem Fall nicht ermitteln. Grund dafür sind in erster Linie die hohen Hürden des Weltverbandes FIFA für nachträgliche Ermittlungen. Diese sind nur bei einem "krass sportwidrigen Verhalten" erlaubt. Dies sei hier aber nicht der Fall, teilte der DFB mit.
mm/wl (dpa, sid)