Krawalle in Paris
27. Juli 2014Im Zuge gewaltsamer Auseinandersetzungen mit Demonstranten wurden zudem zwölf Polizisten leicht verletzt, wie das französische Innenministerium am Samstagabend mitteilte. Die Beamten seien mit Steinen angegriffen worden und hätten im Gegenzug Tränengas abgefeuert, um die Menge auseinanderzutreiben.
Bei den Festgenommenen wurden laut Innenminister Bernard Cazeneuve "gefährliche Waffen" beschlagnahmt, unter anderem Schlagstöcke und Schlagringe. Trotz des Demonstrationsverbots versammelten sich nach Regierungsangaben rund 4000 Menschen auf dem zentralen Platz der Republik. Die Organisatoren der propalästinensischen Kundgebung gaben die Zahl der Teilnehmer mit 10.000 an.
Die Demonstranten schwenkten palästinensische Fahnen und riefen Parolen wie "Israel raus aus Palästina, die Ära der Siedlungen ist vorbei!" und "Israel verschwinde, Palästina gehört nicht dir!". Viele Teilnehmer waren mit Palästinensertüchern vermummt. Einige junge Männer verbrannten unter dem Beifall der Umstehenden eine israelische Fahne.
Verbot von Gericht bestätigt
Die Pariser Polizeipräfektur hatte die Demonstration wegen möglicher Gefahren für die öffentliche Ordnung untersagt, nachdem es bereits am vergangenen Wochenende am Rande propalästinensischer Demonstrationen antisemitische Ausschreitungen gegeben hatte. Das Verbot wurde auch vom höchsten Verwaltungsgericht Frankreichs bestätigt.
Auch in anderen französischen Städten strömten Menschen zu ähnlichen Protesten zusammen. Dort waren die Demonstrationen aber genehmigt und verliefen friedlich.
In Deutschland gab es ebenfalls propalästinensische Kundgebungen, etwa in Berlin und Frankfurt am Main. In der Hauptstadt nahmen etwa 1000 Menschen teil, in der Mainmetropole rund 400.
gri/wa (afp, rtr, dpa)