Kreativer Protest beim G7-Gipfel
Während die Staats- und Regierungschefs der führenden Industrienationen im malerischen Schloss Elmau zum G7-Gipfel zusammenkommen, wird in München, Garmisch-Patenkirchen und Berlin demonstriert - mit viel Kreativität.
Das Leid der Welt
Ein als trauernde Mutter kostümierter Demonstrant in Garmisch-Patenkirchen trägt eine Puppe, die ein totes Kind darstellt. Damit soll auf die durch Hunger und Kriege dramatische Situation vieler Menschen weltweit aufmerksam gemacht werden. Die Demonstration fand am Sonntag während des Auftakts des G7-Gipfels im nahe gelegenen Alpenressort Schloss Elmau statt.
Klasse statt Masse
"Es gibt kein ruhiges Hinterland", steht auf dem Plakat eines Demonstrations-Teilnehmers. Tatsächlich blieb der Protest am Wochenende aber überschaubar: Zur Demo in München kamen etwa 4000 bis 6000 Teilnehmende; die Veranstaltenden hatten mit bis zu 20.000 gerechnet. Vor sieben Jahren, als bereits einmal ein G7-Treffen in Elmau stattfand, kamen sehr viel mehr Menschen zu ähnlichen Aktionen.
Fantasievolle Friedensforderung
Dafür sind die diesjährigen Proteste umso kreativer: Aktive der Umweltorgansation Greenpeace haben aus brennenden Kerzen ein riesiges Peace-Zeichen mit einem Durchmesser von 60 Metern an einem Berghang geformt. Greenpeace fordert den Ausstieg aus allen fossilen Energien, um sowohl den Klimaschutz voranzubringen als auch Russlands Krieg gegen die Ukraine nicht länger mitzufinanzieren.
Pakt gegen Putin
Der Krieg in der Ukraine ist bei vielen Protesten Thema: Hier fordern Demonstrantinnen in traditioneller ukrainischer Tracht den Westen zu Waffenlieferungen auf. Die Front gegen Russland schafft aber auch Einigkeit: Protestierende wie Regierungschefs positionieren sich gegen Aggressor Wladimir Putin. Am Montag wurden beim G7-Gipfel weitere Sanktionen gegen Russland verhängt.
Alpenhorn gegen Armut
Krieg, Klimakrise und soziale Ungerechtigkeit sind die zentralen Kritikpunkte der Proteste. Dazu gehört die Forderung, dass die Industriestaaten mehr gegen die Klimakrise tun müssten. Diese Demonstrierenden fordern mit Masken und Alpenhorn vor malerischem Bergpanorama, Armut und die weltweite Hungerkrise entschieden zu bekämpfen.
Protest-Panda
Die Chefs und Chefinnen der sieben führenden Industrienationen der Welt tagen dieses Jahr unter dem Motto "Fortschritte auf dem Weg zu einer gerechten Welt“. Dieser WWF-Demonstrant im Panda-Kostüm hat Zweifel an der Umsetzung: "Gerecht geht anders" ist auf seinem Plakat zu lesen.
Pappnasen
Aktive der NGO Oxfam tragen gigantische Köpfe aus Pappmaché, die die G7-Staats- und Regierungschefs darstellen. "Olaf Scholz" gibt hier die Richtung vor: Statt Menschenleben zu retten, würden die G7 lieber die Profite von Unternehmen schützen, so die Kritik der Aktion.
Austausch statt Ausschreitungen
Randale und Zerstörung prägen die Proteste gegen den G7-Gipfel in diesem Jahr nicht: Hier unterhalten sich eine Demonstrantin und ein Polizist anscheinend entspannt miteinander. Den Kanzler dürfte es freuen: Gastgeber Olaf Scholz wollte gewalttätige Ausschreitungen wie beim G20-Gipfel 2017 in Hamburg, wo er damals Bürgermeister war, in Elmau unbedingt vermeiden.
Solidarischer Sit-in
Der Protest beschränkt sich nicht auf Bayern: Am Montag blockierten Aktivistinnen und Aktivisten mit einer Sitzblockade das Finanzministerium in Berlin. Sie fordern den Schuldenerlass für Länder des globalen Südens.
Haben die 'nen Vogel?
Nein, in erster Linie sorgen sich diese beiden Protestler in Garmisch-Patenkirchen um die Zukunft: Kriege und Klimakrise bedrohten die Existenz der Menschheit, so die Botschaft ihrer Plakate.